Thema:
Re:Dietrich Mateschitz ist tot. flat
Autor: token
Datum:24.10.22 10:07
Antwort auf:Re:Dietrich Mateschitz ist tot. von Phil Gates

>So wie Steve Jobs bei Apple rausgeschmissen wurde und durch einen Pepsi-Manager ersetzt wurde, der die Firma an den Rande des Bankrotts geführt hat und man Steve Jobs angebettelt hat, zurückzukommen? :-D

Das hat nix damit zu tun was Pez beschreibt.
Man sollte grundsätzlich unterscheiden wo RB Sportarten erfunden und/oder strukturell professionalisiert hat und darüber Markenpräsenz erreichen konnte, und dem Aspekt wo RB in bestehende Sportarten einsteigt, da aber nicht nur als Sponsor, sondern federführend für die Teams und wie sie funktionieren, wie etwa mit seinen Rennställen und Fußballclubs.

Hier hat das Geschick des Konzerns (natürlich auch unter Gebrauch von seeeeeeehr viel Kapital) den sportlichen Erfolg auf den Weg gebracht.
Es dürfte dennoch erheblich kosteneffizienter sein, die gleiche Markenpräsenz als Hauptsponsor erfolgreicher Teams unter Verwendung von erheblich weniger Kapital zu genererieren.

Und da gehe ich mit, dass Mateschitz hier seine Passion und Hobbys etc. unter dem Deckmantel "Marketing" durchgedrückt hat, ein Konzernmanager beim nüchternen Blick auf diese Segmente aber durchaus zum Schluss kommen MUSS, DAS können wir als reiner Sponsor auch erheblich günstiger haben.

Diese knallharten Kostenoptimierungen gehören auch zum normalen Konzernhandwerkszeug, da wird jede Schraube die nicht sein müsste in Frage gestellt, und die eigenenen Profiteams sind ja deutlich mehr als nur Schrauben wenn man darauf schaut was sie kosten, was sie bringen, und ob man nicht mit erheblich weniger Kosten den gleichen Effekt heben könnte.

Auch sollte man die Stabilität dieser Konstrukte auch unter Mateschitz nicht überbewerten. Was sie stabilisiert ist die sportliche Erfolgsstory hinter deren Entwicklung. Wenn man Drive to Survive schaut, wo sich die RB-Teams sehr offen zeigen, bekommt man aber schon kleine Einblicke wie knüppelhart das geregelt wurde, da war kein Freibrief mit koste was wolle, da war eine Phase in der RB nicht um die Meisterschaft kämpfte und Christian Horner sehr klare Ansage an das Team gemacht hat, dass diese ab jetzt quasi um ihren Job kämpfen, da man nicht hier sei um "mitzufahren" und das ganze Team auch sehr schnell aufgelöst würde, wenn man nicht wieder um Titel mitfährt.
Kann natürlich auch nur arschlochhafter Druckaufbau auf die Mitarbeiter gewesen sein, aber ich glaub schon, da schwang sehr viel Wahrheit mit, das sind nämlich keine Portokassen-Kosten. Und das war noch mit Mateschitz-Schild, es wird auf jeden Fall spannend was nun ohne Mateschitz mit diesen extrem kostspieligen Hobbies passieren wird. Die Extremsportarten sind natürlich Marketing, ist RB weg, ist im Grunde auch der Sport weg. Aber etablierter Profisport wo man sich den Aufdruck bei zahlreichen Spitzenperformern für den Bruchteil des Preises und ohne jedwede Risiken einfach mieten kann? Man wäre bescheuert wenn man das nicht in Frage stellen würde.

Und da wäre man wieder an dem Punkt warum man den ganzen Scheiß von Grund auf im Keim ersticken sollte. Jedenfalls wenn man Fan ist, und unter Fan-Sein auch irgendein Format an Treue parkt. Wenn man einfach nur das anfeuern möchte was gerade erfolgreich ist und einfach seine T-Shirts wechselt, gibt es mit Sponsorenwettbewerben allerdings kein Problem.


< antworten >