Thema:
Re:Sehr edel... flat
Autor: Mark_TE
Datum:17.10.22 20:24
Antwort auf:Re:Sehr edel... von Telemesse

>>>>>>Das kommt vermutlich auf den Supermarkt an. Ich kann dort auch einen Dom Pérignon Vintage 2010 um 190 Euro kaufen.
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>>>>>Rausgeschmissenes Geld, sagt mein Onkel. Für weniger Geld gibt es bessere Champagner direkt vom Erzeuger. Ich bin da aber raus ;)
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>>>>Dafür muss man nicht in die Champagne. Viele Winzersekte sind ebenbürtig.
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>>>Ich schätze ihr habt alle den Gedanken hinter einem echten Champagner nicht kapiert.
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>>Gibts auch unechten Champagner?
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>>>Das ist ein Luxusartikel. Da geht es um Exklusivität und Prestige und nicht um die Frage ob einem dies oder jenes besser schmeckt oder ein Winzersekt ebenbürtig wäre. Und ob das Geld rausgeschmissen ist oder nicht sollte doch schon jeder selber entscheiden dürfen. Zu einem ganz besonderen Anlass drückt man eben mit einem Luxusgetränk eine gewisse Wertschätzung entweder dem Anlass oder dem Beschenkten gegenüber aus und da macht sich in der allgemeinen Wahrnehmung ein exklusiver Schampus eben besser als ein Winzersekt.
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>>Sehe ich anders. Wenn ich mir Luxus gönne, dann soll in erster Linie das Produkt schmecken und entweder auf Grund von Verfügbarkeit oder Preis nicht alltäglich sein. Was bringt ein bekannter und wohl klingender Name auf der französischen Flasche, wenn das Produkt in der Flasche kein Knaller ist? Damit kann man vielleicht die 21 jährigen Mädels im Club beeindrucken, wenn der Macker sich eine Flasche Möt bestellt.
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>Na welcher Champagner der bekannten Marken schmeckt denn deiner Meinung nach nicht?  Nach meiner Erfahrung haben die alle durchweg ein hohes Qualitätsniveu, schmecken aber eben unterschiedlich, was eben mal mehr oder weniger den persönlichen Geschmack trifft.


In der Preisklasse ab ca. 40-45€ hatte ich bisher keinen schlechten, aber auch nichts was so gut schmeckt, dass das mein Goldstandard wäre. Den habe ich woanders gefunden. Schlecht sind die Bekannten und großen Marken alle nicht. Nur zahlt man da halt einen sehr großen Anteil für den Namen oder den “Luxus”.

Unter dieser Preisgrenze hatte ich schon häufiger Totalausfälle, denn dann kaufen Leute die Flasche nur weil Champagner drauf steht.  
Letztens erst einen getrunken, wo mir die Hefe schon vor dem
ersten Schluck die Nase weggebrannt hat. Und das bei einem (laut Vivino) Flaschenpreis von ca. 25€.
Da hat der Opa von king_erni mit seiner Aussage über Geldverschwendung dann wohl recht.

>>Und wenn du schreibst, dass jeder selbst entscheiden soll, mit was er einen Anlass feiert: Klar. Das soll und muss jeder. Luxus definiert ja auch jeder anders. Das aber rein an der Frage ob Champagner oder nicht festzumachen bzw. ob man das Produkt “kapiert” hat, halte ich für… seltsam ;-) Obwohl… Aldi hat nicht ohne Grund jedes Jahr vor Weihnachten Champagner für 12€ im Angebot.
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>Naja Luxus ist ja klar definiert: „Kostspieliger, verschwenderischer, den üblichen Rahmen (der Lebenshaltung) stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand“. Der einzige variable Faktor ist hier der Faktor des üblichen Lebensstandards. Insofern dprfte also der 12 Euro Aldi Schampus für die wenigsten Luxus sein.


Und die Definition trifft weshalb genau dann nur auf Champagner zu?

>>Beim Schenken ist es imho ähnlich. Freunden und Bekannten die Wein kennen und lieben, kannst du auch (bzw. insbesondere) mit allem anderen als Champagner eine große Freude machen. Da finde ich eine persönliche Note in der Auswahl des Produkts x-mal wichtiger als der reine Preise oder das Prestige einer Marke. Vor allem bei massenhaft abgefüllten Marken Champagnern zieht die Exklusivität in meinen Augen dann erst recht nicht.
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>Wie gesagt. Das ist eben abhängig vom Anlass. Zu einer Geburtstagsfeier in der Nachbarschaft würde ich jetzt auch keinen teuren Schampus verschenken. Zur Geburt des eigenen Kindes/Enkelkindes oder zum 80ten Geburtstag des Vaters, zur Goldenen Hochzeit o.ä. dagegen würde ich eben durchaus auch mal eine exklusives Fläschchen in Erwägung ziehen. Die die den dann trinken sind ja in der Regel nun auch nicht alle Champagner Someliers weswegen der Effekt bei so etwas mit einem Winzersekt eben nicht vergleichbar ist.
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>>Wenn es aber ein asozialer Biertrinker ist, dann tut es natürlich auch die Witwe Klicko. Weil wegen Name. Das dürfte dann die Zielgruppe der “allgemeinen Wahrnehmung” sein ;-)
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>>>Ein Champagner sollte ja auch kein Hauswein sein, den man sich regelmäßig hinter die Binde kippt sondern eben etwas besonderes zum besonderen Anlass.
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>>Hochpreisige Winzersekte sind wohl auch eher nicht in der Kategorie Hauswein anzusiedeln.
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>Sondern? Als Hauswein habe ich und viele die ich kenne i.d.R. Weine der Preiskategorie 10-15 Euro/Flasche, was ja auch im Weinhandel eine recht gängige Preisschiene istund da bewegen sich ja auch die Winzersekte afaik.


Klar findest du Winzersekte für 15€. Du findest aber auch welche für 100€.
[https://raumland.de/produkt/2010-monrose-grande-cuvee-extra-brut]

Genauso wie man auch Champagner für 12€ oder 200€ findet.

Die Majorität der Winzersekte bei unserem Weinhändler liegt afair so bei 20-30€.

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>Aber im Endeffekt ist die ganze Diskussion müßig und vergleichbar mit der Uhrendiskussion. Ap, PP, Rolex & Co. braucht keine Mensch und es gibt genug Wecker die für deutlich weniger Geld genauso die Zeit anzeigen aber dennoch triggern die bekannten Luxusmarken den „Habenwollen“ Nerv deutlich mehr als die Nonames.
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So ist es wohl.


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