Thema:
Precht ist eh ein Lutscher flat
Autor: king_erni
Datum:13.10.22 19:23
Antwort auf:Übermedien zu Precht und Welzer von thestraightedge

Ein klein wenig anekdotische Evidenz:

Es begab sich an einem Freitagabend irgendwann in der Mitte der 2010er Jahre als eine gute Freundin (damals Zeit-Redakteurin, studierte Philosophin und Soziologin, aus armen Haus mit tollen Weltansichten) mich recht spontan zu einem Interview am späten Abend in einer eppendorfer Buchhandlung mit eben diesem Richard David Precht einlud. Meine Beziehung mit meiner jetzigen Verlobten war noch sehr frisch und der Sex noch häufig und lang und erfüllend (letzteres beides ist es immer noch, aber die Häufigkeit nimmt mit Kind halt schon ab...) und so saß ich da, zufrieden wie ein durchgeficktes Eichhörnchen und wir beide luden uns einen Chardonney nach dem Anderen rein. So nach gut der Hälfte der Veranstaltung viel uns beiden mehr oder weniger gleichzeitig auf, was für einen irren Murks der gute Herr Precht da gerade zusammen philosophierte oder besser, es versuchte. Mir selbst fehlte natürlich ein wenig das rethorische Rüstzeug und vor allem das tiefergehende Wissen um diese Schaumschläger da vor uns zu demontieren, ihr und ihrem zuvor sitzen gelassenen Kollegen aus dem Ressort Zeitgeschichte, der etwas gefrustet dem Wein in noch grandioserem Ausmaß zugewandt war, war jedoch die Angriffsbereitschaft deutlich ins Gesicht geschrieben. Es galt jetzt nur noch den quälend langen Rest des Interview-Parts zu überstehen ehe es zur obligatorischen Fragerunde kam. Die Krim war erst kurz zuvor völkerrechtswiedrig durch Russland annektiert worden und Prechts Ausführungen dazu waren mehr als fragwürdig. Was im Interview-Part dann Herrn Precht erwartete, musste sich für ihn damals ungefähr so angefühlt haben, als wäre er eine 21-jährigen Debutantin bei einem Bukkake-Gangbang gewesen. Man kommt da irgendwie durch, aber danach ist ein Teil der eigenen Selbstachtung definitiv gestorben und anschauen oder gar daran denken möchte man bei Gott nicht mehr. Ich weiß nur noch, wie jeder Versuch eine Hintertür zu nehmen eben zum Besetzen eben genau dieser durch einen 35 cm langen und Coladosen dicken Fakten-Penis für ihn führte. Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß und der Saal, welcher zu 90 Prozent aus sichtlich angegeilten SUV-Muttis bestand, war zuerst irritiert, dann schockiert und dann so geläutert, dass bei jedem geglückten Konter ein fast schon wahnsinnig donnerndens Gelächter durch den Raum rollte. Kurzum: der Abend, der eigentlich bis 23:30 mit netter Rotwein-Verkostung und Autogramm-Stunde disponiert war, fand sein Ende eine knappe Stunde später, jedoch ohne Autogramm-Stunde, dafür mit einem fliehenden Precht mit drei Flaschen Pinot Noir im Gepäck ;-)


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