Thema:
Re:Gaspreispaket flat
Autor: suicuique
Datum:10.10.22 12:47
Antwort auf:Re:Gaspreispaket von Telemesse

>>>>>Ideal ist das nicht, aber der springende Punkt scheint zu sein, dass ideale Lösungen sich einfach nicht in dem kurzen Zeitraum umsetzen lassen.
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>>>>>Was mich wurmt, ist, dass sowohl bei der Einmalzahlung wie auch der pauschalen 80% Subventionierung erneut diejenigen am meisten entlastet werden, die am meisten verbrauchen und am meisten Geld haben... Irgendwelche Pro-Kopf-Deckel wären bürokratisch sicher kompletter Irrsinn, aber richtig fühlt sich das nicht an. Auch schwer zu verkaufen, dass derjenige, der sich die Appelle zu Herzen nimmt und versucht kräftig Gas zu sparen, weniger kWh vergünstigt bekommt als derjenige, der einfach volle Pulle durchheizt.
>>>>
>>>>Wahrscheinlich stelle ich mir das viel zu einfach vor, aber was hätte dagegen gesprochen dass je nach Wohnsituation (Art des Haushalts, Anzahl der Verbraucheri m Haushalt, ...) ein gewisses Kontingent der Jahresabrechnung zu einem subventionierten Arbeitspreis abgerechnet wird, und der Rest martküblich bezahlt werden muss.
>>>>Damit kann man sowohl Leute entlasten, individuelle Stellschrauben berücksichtigen als auch deutliche Anreize zum Sparen bieten. Bürokratisch scheint mir das auch umsetzbar.
>>>>
>>>Wer soll das bitte umsetzen? In einer Wohnanlage bekommen wir eine Gasrechnung von den Stadtwerken für den Gesamtverbrauchs des gesamten Hauses. Da gibt es sonst keinerlei Differenzierung. Der Gaslieferant weiß auch nicht wie groß da die einzelnen Wohnungen sind, geschweige denn wieviel Leute da drin wohnen. Zumal die Bewohnerzahlen ja auch noch dynamisch sind.
>>
>>Bisher:
>>Du bekommst eine Gesamtrechnung über 200.000 KWh für 20 Wohneinheiten. Die Kosten dafür teilst Du dem Verbrauch entsprechend (oder gleichverteilt?) auf die Parteien auf.
>>
>>Neu:
>>Du bekommst eine Gesamtrechnung über 200.000 KWh für 20 Wohneinheiten. 100.000 KWh werden für eine Wohnanlage mit 20 Wohneinheiten ensprechend subventioniert (schon beim Stadtwerk so dass Du diesen Part nicht siehst).
>>Die geminderte Rechnung teilst Du (entsprechend deinem Vorgehen wie üblich) auf die  Parteien auf.
>>
>>Erscheint mir nicht problematischer als sonst. Wo siehst Du das konkrete Problem?
>>Es ändert sich doch nur die Berechnung der Gesamtkosten. Nicht des Gesamtverbrauchs. Und dass der Gasversorger weiss wie viele (Wohn-)Einheiten an dieser Einzelrechnung beteiligt sind darf man doch annehmen können. Oder etwa nicht?
>>
>Nein. Der Gasversorger liest nur seinen Zähler ab und berechnet die Gasmenge die ins Hausgeflossen ist. Sonst macht der nichts. Dann kommen die Abrechnungsfirmen ins Spiel (Brunata, Ista, Delta etc.) Die ermitteln die Relation des Verbrauches der Wohnungen untereinander anhand der installierten Verbrauchsmeßgeräte. Die ermitteln also (vereinfacht ausgedrückt) welcher prozentuale Anteil des Gesamtverbauches auf welche Wohnung entfällt. Dabei sind mind. 30% des Gesamtgebäudeverbrauches schon mal Gemeinschaftskosten und werden unabhängig vom individuellen Verbrauch anhand der beheizten Flächen verteilt, Mit wie vielen Personen eine Wohnung belegt ist weiß da immer noch niemand. Das weiß dann wieder nur das Einwohnermeldeamt, das dies dann dem Verwalter mitteilt.


Bei Wohnungen (also dem Großteil aller Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern) würde ich das mit der Personenanzahl auch nicht berücksichtigen. Bieten sich da nicht Wohnflächen an? Klar könntest Du jetzt mit dem Einspruch kommen dass die für eine Familie gedachte 3-Zimmer-Wohnung von einer Einzelperson bewohnt würde.
Aber allein die Tatsache dass wir in immer detailliert ausgearbeitete Spezialfälle abgleiten ist ein Indiz für mich dass es im Schnitt fairer wäre.

Kann natürlich an der Praktikabilität scheitern aber das weiss man nicht wenn man es schon im Vornherein ablehnt. IMO.

>Das ganze ist also nicht so trivial wie es vielleicht den Anschein hat. Und auch ob eine 3-4 Zimmerwohnung von einer Einzelperson oder einer Familie bewohnt wird wissen die mit der Heizkostenabrechnung betrauten Firmen nicht.

Da hast du Recht.
Die Frage ist aber, wie so oft, nicht ob jeder Einzelfall "gerecht" behandelt würde, sondern ob es nicht "gerechter" als alternative Lösungen wäre und dennoch praktikabel bliebe.
Aber hey, ich kann auch gern mit einer Subventionierung eines festen Teils meiner Kosten leben. Als jemand der einen Verbrauch oberhalb des Durchschnitts hat(te) werde ich persönlich sicherlich nicht schlechter gestellt.
Nur "fair" finde ich so einen Pauschalansatz nicht.

gruß


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