Thema:
20% der Deutschen haben weniger als 16.300 € netto/Jahr flat
Autor: Atlan
Datum:05.10.22 15:59
Antwort auf:Re:Läuft.... von Zinkhal

Ergänzend zu deinem Beitrag:

Ein Fünftel der Deutschen hat weniger als 16.300 Euro netto im Jahr.

16.300 Euro – diese oder eine geringere Summe steht einem Fünftel der Menschen in Deutschland pro Jahr als Nettoeinkommen zur Verfügung. Mit einem Monatswert von knapp 1.360 Euro liege das nur unwesentlich über der derzeitigen Armutsschwelle in Deutschland von rund 1.250 Euro pro Monat, unterhalb derer rund ein Sechstel der Bevölkerung liege, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.


[https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-10/einkommen-verteilung-armutsrisiko-statistik]

Das sind rund 16 Millionen Menschen in Deutschland...

Noch etwas weiteres, das wir Gerhard Schröder zu verdanken haben, der sich ja bis heute damit rühmt, in Deutschland den geilsten Niedriglohnsektor Europas geschaffen zu haben, und das nun zusammen mit der ebenfalls von ihm und seiner Nachfolgerin verstärkten Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Diktatorenhand statt erneuerbaren Energien sich nun ordentlich gegen uns richtet. Super Modell, mit dem sich Deutschland da in den letzten 25 Jahren für die Zukunft aufgestellt hat! Aber hey, Exportweltmeister!!!

Wenn aber Millionen Menschen trotz Arbeit schon in guten Zeiten kaum über die Runden kommen und am Monatsende bestenfalls bei Null landen, muss man sich nicht wundern, was passiert, wenn mal unerwartet eine ordentliche Krise hereinbricht. Dann ist da nämlich kein Polster, mit dem man mal ein bis zwei Jahre lang Inflation oder horrende Energiepreise überbrücken kann.

Nur zur Info mal wieder: Das Vermögen ist in Deutschland so ungleich verteilt, dass man mit nur 0,5% des Vermögens der oberen Hälfe (konzentriert natürlich noch mal ganz oben) das Vermögen der unteren Hälfe VERDOPPELN könnte. Es fehlt nicht an Geld. Niemand müsste in diesem Land also frieren oder den Strom abgeschaltet bekommen. Aber hey, jegliche Umverteilung (außer der ständigen und vermeintlich "natürlichen" von unten nach oben) wäre ja Kommunismus und würde mit Gulags enden...

Nee, das Gegenteil ist der Fall: Mit Zwangsarbeitslagern wird es höchstens dann wieder enden, wenn wegen der Krise und unterlassender Umverteilungen/Reformen dank wahnhaftem Sparzwang und ideologischen Scheuklappen (Hallo, Herrn Lindner) die gesellschaftlichen Mißstände so groß werden, dass rechte Bauernfänger leichtes Spiel haben, die diffuse Wut und zunehmende Politikverdrossenheit der Bevölkerung in ihrem Sinne zu kanalisieren, und erneut Nazis an die Macht kommen.

Wir werden in den nächsten Jahren eine sehr soziale Politik benötigen (und natürlich eine Abkehr von der die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder zerstörenden Schuldenbremse), um die Demokratie zu retten.


< antworten >