Thema:
Re:An die Stuttgarter Mitglieder - Aushilfsjob Okt.+Nov. flat
Autor: king_erni
Datum:30.09.22 12:50
Antwort auf:Re:An die Stuttgarter Mitglieder - Aushilfsjob Okt.+Nov. von chifan

>>>Was aber wieder nur unnötig Zeit kostet. Da spart man sich schon im Vorfeld Gespräche mit bestimmten Typen, die meinen einem dann was vom Wolf erzählen zu müssen, wieso sie denn persönlich auf Kleidervorschriften scheißen.
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>>Kleidervorschriften kann ich nur da nach voll ziehen wo Kundenverkehr herrscht und ein gewisses Image transportiert werden soll. Überall anders ist es rechtlich schwierig und IMOH auch vollkommen aus der Zeit gefallen.
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>So wie ich es verstehe, arbeitet Nyruks Firma auch nur im Auftrag von Porsche. Ist es echt so schwer nachzuvollziehen, dass die wollen, dass die Leute die sie da vor Ort einsetzen einen vernünftigen Eindruck hinterlassen?


Wenn es ihnen so wichtig wäre, wie sie da repräsentiert werden, dann würden sie für den Job keine Aushilfen einstellen, sondern hätten dafür eigenes Personal, dass sie kennen und dem sie vertrauen. So wichtig ist es ihnen aber anscheinend nicht.
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>Und gepflegtes Äußeres bedeutet nicht geschniegelt im Anzug.


Mir klar, es ist so unklar definiert, dass es jeder interpretieren kann, wie er will. Ich würde davon ausgehen, dass ne Jeans und ein sauberer Pullover/T-Shirt reicht. Andere sehen das wieder anders. Warum es aber an 1. Stelle in der Ausschreibung steht kann ich mir beim besten Willen nicht erklären.

>Auch wenn dir vielleicht solche Dinge noch nicht untergekommen sind, ist es bei manchen nicht besonders weit mit der grundsätzlichen Einstellung zu dem Thema.

Ja und? So lange sie nicht mit Kacke befleckt im eingesauten Jogger vor einem Sitzen ist es jedem erst einmal frei gestellt, ob er in einer modischen Jeans mit T-Shirt kommt, oder im Anzug mit Hemd und Krawatte. Wenns fachlich passt ist doch alles bene.

>Das reicht von normalen Kunden die mit komplett verschmutzten Händen und stinkenden Arbeitsklamotten zu uns kommen

Was willst du als Handwerker machen, wenn du zu normalen Öffnungszeiten irgendetwas besorgen willst? Bei uns im LIDL oder EDEKA gehen genug Maurer, Dachdecker usw. ein und aus, die haben alle dreckige Klamotten und meist auch nicht die saubersten Hände. Manche riechen sogar nach Schweiß. Oh Gott, es ist schwer vorstellbar, oder? Es gibt Menschen, die arbeiten körperlich hart oder teilen nicht deinen Modegeschmack. Und? Deswegen kann man sie trotzdem nett und höflich behandeln ohne ihnen gleich mangelde Körperhygiene zu unterstellen. Ich seh hier ein tiefgreifendes Problem in deiner Weltanschauung.

>bis hin zu adipösen GF die (in ihrem eigenen Unternehmen) zum Kennenlernen eines anderen Unternehmers im Unterhemd erscheinen.

Was fällt dem Geschäftsführer da nur ein adipös zu sein und ein Unternehmd zu tragen? Sry, aber wie lächerlich willst du es jetzt noch machen?

>Wir hatten mal einen Kunden, ne Spedition, die hatten bei ihrem Anreizsystem für die variable Vergütung bei den Fahrern einen Passus, dass diese auf die Körperhygiene achten und sich regelmäßig waschen müssen, weil sie mit einigen Fahrern, die letztlich nach Außen immer auch das Unternehmen vertreten, immer wieder Probleme hatten.

Kannst du so umsetzen, ist arbeitsrechtlich aber wohl schwer. Gerade LKW-Fahrer gibt es nicht wie Sand am Meer und die Guten konnte sich die Firma dann wohl nicht leisten. It is, what it is: If you got peanuts you get monkeys.

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>Ich verstehe diese Aufregung um das Thema nicht, sondern finde es eher traurig, dass es anscheinend heutzutage notwendig ist, solche grundsätzlichen Dinge überhaupt ansprechen zu müssen.


Es ist keine Aufregung, es ist mein Unverständis bei einer Stellenausschreibung für einen Aushilfs-Job an erster Stelle nach den Äußerlichkeiten zu gehen und dann erst die Qualifikation auf zu listen. Dazu die Geschichte mit dem polizeilichen Führungszeugnis. Für einen fucking Aushilfsjob! Ernsthaft?

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>>>Nee, das zeigt vielleicht einfach nur, was man für Erfahrungen mit Bewerbern gemacht hat. Ich frage mich echt, was da teilweise im Kopf bei einigen Leuten vorgeht, wenn ich mich da an manche Bewerbungen für ne Bürostelle bei uns erinnere, wo uns dann Selfies mit Duckface, ne Fotostrecke posierend vor ner Hauswand oder auf ner Couch im Freizeitlook fläzend geschickt wurden.
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>>An die Wand!
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>Geile Diskussionskultur.


Wenn du Selifes mit Duckface oder Fotostrecken posierend vor ner Hauswand bei einer Bewerbung als negatives Beispiel ansiehst, dann hast du einfach ein kleines Problem damit, dich mal etwas locker zu machen. Es gibt Menschen, die haben halt schlicht keine Ahnung, was von ihnen bei einer Bewerbung erwartet wird, oder aber, sie wollen halt irgendwie aus der Masse raus stechen. Könnten doch auch coole Typen sein, die dann nen guten Job machen, oder? Aber dieses vorverurteilen geht mir gehörig auf die Nerven und so etwas hat bei der Bewerberauswahl nichts verloren.
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>>Keine Ahnung, wo da das Problem ist. Wenn fachlich alles passt?
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>„Überraschenderweise“ ging das fachliche Fehlen damit meist Hand in Hand. Dabei könnte man zumindest mit einem sympathischen Auftritt fachliche Defizite in weniger wichtigen Bereichen sehr wohl kompensieren.


Ja? Die meisten Menschen, die es im Leben irgendwie geschafft haben, sind meist ziemlich kuriose Wesen, die abseits der meisten Normen richtig geil funktionieren. Solche sozialen Türsteher, wie du es scheinbar einer bist, machen es eben solchen Menschen das Leben nur unnötig schwer im Leben.


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