Thema:
Frage zur Abschlussarbeit flat
Autor: Mampf
Datum:28.09.22 10:54
Antwort auf:Re:Politik macht einen Fehler von token

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>Und dazu ein weiteres metaphorisches Anschaubeispiel. In meiner Abschlussarbeit musste ich ein Programm schreiben und hatte dafür eine Woche Zeit. Es war eher eine generische Aufgabe wo ich schon aus dem Stand die generische Lösung vor Augen hatte, und keine Ahnung was mir da ins Hirn geschissen hat, aber die Problemstellung und dessen offensichtliche Lösung hat mich so gelangweilt dass ich spontan beschloss nicht die naheliegende prozedurale Lösung in Angriff zu nehmen, sondern weil die Sprache auch eine objektorientierte Programmierung anbot und ich diese andere Art in Lösungen zu denken faszinierend fand, spontan beschloss die Lösungsskizze die wir vorab abgeben mussten und an die wir uns dann auch halten mussten, nach eben diesem anderen Prinzip zu entwerfen.
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>Damit verließ ich als einziger der kompletten Prüfungsgemeinschaft den ausgetretenen Trampelpfad und machte mein Ding, womit einherging dass ich mich zu diesem Entwurf auch mit niemandem austauschen konnte sondern allein war. Aber hey, schon am ersten Tag war ich fertig, hab das ganze Konstrukt noch pro Forma mit einfachen Testfällen gefüttert, aber wusste auch so schon, alles richtig, alles funktioniert. Jetzt hab ich noch eine Woche Zeit. Was mache ich? Dokumentation samt einer vollständigen Verprobung aller möglichen Testfallkonstellationen? Nö, ich gehe ins Internet und surfe im Forum und prokastiniere, die Pflicht ist getan, jetzt kommt doch nur noch die Kür die nicht spannend sondern ätzend und trocken ist. Ich mache paar Tage lang nix, bis ich merke, okay, fang mal an, du dumme faule Sau!
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>Schreibe die Doku, und dann generiere ich alle denkbaren Testfälle mit theoretischen Sollwerten und prügel die durch und merke...fuck, da sind Testfälle die andere Ergebnisse liefern als sie liefern sollten! Aber gemach, da ist wohl noch ein kleiner Bug im Programm, den sollte ich ja schnell finden. Ich dreh alles auf links, auf rechts, lauf da hundert mal durch, aber komme zum Schluss, das ist doch alles richtig!
>Also stelle ich als nächstes die theoretisch ermittelten Sollwerte in Frage, ich Idiot muss offenbar ein Phantom jagen, der Fehler ist nicht das Ergebnis, der Fehler ist mein Erwartungswert! Ich dreh also die theoretische Ermittlung des Erwartungswerts auf links und rechts und lauf da hundert mal durch, komme aber immer wieder zum selben Ergebnis. Der Erwartungswert ist offenbar auch richtig.
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>Ich muss weinen, wirklich weinen, das ist meine gottverdammte Abschlussarbeit, und ich Idiot verschleppe diese, und jetzt habe ich keine Zeit mehr, und bin mit meinem Latein am Ende. Ich überlege alles in den Müll zu schmeißen, die Nacht durchzukloppen und komplett neu anzufangen und es generisch zu lösen wie jeder andere auch. Das Problem, von der abgebenen Lösungsskizze abzuweichen gibt einen gehörigen Punktabzug. Komme nach meinem Nervenzusammenbruch wieder etwas zur Ruhe und denke, kalmiere dich, denk noch mal nach, ganz in Ruhe. Angenommen dein Programm ist wirklich korrekt. Macht alles richtig. Und die Sollwerte sind auch korrekt. Wo kann noch was passieren? Wo kann es zu einem Fehler kommen. Und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Die Programmiersprache. Die ist auch nur Code. Erstmal erscheint es mir unwahrscheinlich, aber ich schaue in den Quellcode der offiziellen Routinen die ich nutze, und tatsächlich, der Bug ist im Quellcode der Programmiersprache. Also genau dort wo ich eigentlich niemals gesucht hätte, nicht mal auf die Idee gekommen wäre das zu hinterfragen. Weil es doch nicht sein darf dass dort was schief geht.




Wie ist das am Ende ausgelaufen? Hast du dann den Quellcode angepasst? Wie würde dein abweichen bewertet? War der weg überhaupt zulässig?


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