Thema:
Re:Politik macht einen Fehler flat
Autor: token
Datum:26.09.22 12:08
Antwort auf:Re:Politik macht einen Fehler von Phil Gates

>>Im Moment kümmert sie sich mit Tankrabatt, Energiekosten pauschalen, Kindergeld etc pp. darum einen Teil der kommenden, steigenden Kosten für weite Teile der Bevölkerung zu dämpfen.
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>>Eigentlich sollte sie ehrlich sein und klar sagen: es wird die nächsten Jahren zu einem Wohlstandsverlust kommen, bei allen. Bei einigen mehr, bei anderen weniger. Und sie sollte klar machen, dass sie sich "nur" darum kümmert, dass es nicht zu Verelendung und Verarmung kommt. Das bedeutet: Grosse Mengen Steuergeld wird ausschließlich für die unteren 20% der Bevölkerung geben.
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>>Wir haben nicht das Geld und die Möglichkeiten den Status Quo zu erhalten, schon gar nicht für die Mehrheit. Es muss auch endlich deutlich werden, dass die oberen 10% ihren Beitrag leisten bzw. der Staat sich das endlich holt.
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>Sorry, aber das ist einfach unsachliche Stimmungsmache. Du und ich gehören schon zu den oberen 10% der Leute, die Einkommensteuer bezahlen. Diese 10% zahlen mehr als 50% der Einkommensteuer. Die unteren 20% zahlen idR keine oder nahezu keine Steuern, das was die abgezogen bekommen sind die Sozialabgaben. Die obere Mittelschicht kann man also nicht noch viel weiter schröpfen.


Die Hälfte des Weltvermögens verteilt sich auf acht Männer.
Das allein ist schon ziemlich irre.

Weiter, Millionäre, und das ist nicht das was man gemeinhin als Mittelstand versteht, gibt es fast wie Sand am Meer.
Allein in Deutschland gibt es 1,67 Mio. Menschen mit einem Privatvermögen von über einer Million. Das sind im Kontext dessen was es insgesamt an Vermögen gibt, die immer noch kleinen Fische.

Das, was der Mittelstand imo spürt ist, dass er zwar einen Lebensstandard genießt der sich ausreichend vom Mob abgrenzt, dieser Lebensstandard aber auf recht dünnem Boden steht. Kommt die Krise sieht dieser, dass bspw. Haltungskosten für diesen Standard in Bereiche vordringen, wo selbst der bestehende Liquiditätskreislauf den man hat nicht mehr ohne Einschränkungen zur Erhaltung des Standards reicht, und das Kartenhaus des eigenen Lebensentwurf bei einem Entfall des Einkommens rasend schnell komplett kollabieren würde weil die Rücklagen nur sehr kurzfristig ausreichen.

Ergo steht diese Mittelschicht eigentlich Schulter an Schulter mit dem gemeinem Volk. Genau das wird aber nicht reflektiert und auch nicht wo die Ursachen dafür liegen dass sich das alles so entwickelt hat, nämlich bei den Parteien die sie selbst wählen.

Stattdessen werden die Antworten für die eigenen Probleme weiterhin in der politischen Fahrspur verortet, welche ursächlich für derartige Scherenentwicklungen bei der Verteilung von Vermögensverhältnissen verantwortlich ist, und statt das mal zu checken, die Ursache für das eigene "zu wenig" bspw. bei zu viel Sozialleistung ausgemacht, ungeachtet dessen dass dieser Topf schon derart ausgehöhlt wurde dass man da nur noch am Lack kratzt.


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