Thema:
Re:Komplettumstellung: Calisthenics flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:24.09.22 13:28
Antwort auf:Re:Komplettumstellung: Calisthenics von Jassi

>>Hatte mir vor Monaten schon Gedanken darüber gemacht das Krafttraining halbwegs aufzugeben.
>>Ich bin ü50 und werde da sicher nicht viel Fortschritt im Muskelaufbau erzielen.
>>Habe ich auch nicht wirklich vor, halten so lange es geht.
>>
>
>Bis 60 ist das alles kein Problem, der Stoffwechsel wird entgegen weitverbreiteter Annahme nich tlangsamer und selbst danach ist Krafttraining wohl die effizienteste Altersvorsorge.


Es ist aber schwerer Muskelmasse aufzubauen bzw. zu halten.
Oder hat schon Jemand einen 60jährigen gesehen der so aussieht wie 20?
Und das was ich tue IST Krafttraining, nur eben etwas anders.



>>Ich habe auch keine Lust die Intensität aufgrund des fortschreitenden Alters immer mehr zu steigern.
>>Die Gelenke werden es einem danken ;)
>>
>
>Wenn du mit Intensität wirklich "echte" Intensität meinst, d.h. du gehst in jedem Satz über das positive Muskelversagen hinaus, dann kann ich dich beruhigen: 1.) Ich glaube kaum, dass du so oft mit 'ner RPE von 10 trainierst 2.) Einfach das Volumen erhöhen
>
>Und bezüglich "ist besser für die Gelenke" liegst du komplett falsch. Gerade für die ist Krafttraining (bzw. Bewegung) der reinste Jungbrunnen. Für alle mit Arthrose eigentlich sogar ein Muss.


Das weiß ich, darum ist Calisthenics auch eine andere Form des Kraftsports.
Ich will damit nur sagen dass ich nicht mehr auf Maximalgewicht gehe, denn das ist nicht gut für die Gelenke.
Was die Intensität angeht, ich bin kein Theoretiker, ich probier Dinge aus und schaue wie es für mich am besten passt und mich motiviert.
Auch wenn ich in der Vergangenheit chemisch nachgeholfen habe, ich trainiere schon seit ich 18 bin, da habe ich schon einiges durchgemacht.


>>Dann lieber Belastungen bei denen die Gelenke etwas freier sind, nicht in starrer Position verharren wie z.b. bei Klimmzügen.
>
>Interessant, dann erklär mir bitte welches Gelenk beim Klimmzug wirklich starr bleibt.


Damit meine ich die festen Haltungen der Handgelenke die sich beim Griff um eine feste Stange nicht optimal anpassen können.
Das soll nicht heißen dass Klimmzüge an der Stange schlecht sind, auf keinen Fall. Ich finde die leichte Flexibilität der Ringe etwas natürlicher.



>>Für mich ist es einfach logischer und klingt gesünder wenn man „nur“ mit dem eigenen Körpergewicht trainiert.
>>Z.b. die Klimmzüge.
>
>Ich bin jetzt mal so fair und gehe davon aus, dass du nur von dir aus und nicht von jemanden der 40 Kilos zuviel wiegt oder einem MMA-Amateurkämpfer ausgehst.


Das habe ich nicht gemeint, natürlich immer im Verhältnis zur eigenen Fitness.
40 Kilo zuviel zählt ja schon zu den Stoffern wenn es kein Fett ist.

>Aber wie trainierst du deine Beine? (Du trainierst doch hoffentlich Beine, oder?)
>Kniebeuge zweibeinig ist zu locker...Pistol Squats hingegen werden wohl zu schwer sein. Okay, einbeininge Chair Raises wären 'ne Möglichkeit, aber das Problem bei Calisthenics, dass manche Übungen viel zu schwer oder leicht sind und es dann nix in der Mitte gibt.


Das sehe ich anders. In der Regel kannst du die Übungen immer so anpassen dass es für einen selbst passt.
Für Beine trainiere ich natürlich.
Wusste gar nicht dass ein Begriff dafür gibt, aber einbeinige Kniebeuge mach ich, komme aber nicht so weit runter, da ist Luft nach oben.
Dass man Beine so fordern muss halte ich für überzogen.
In der Regel stammt das noch aus den Muckiheften wie Flex, da kamen aber nur Stoffer zu Wort die Beine hatten wie dicke Baumstämme.
Wenn ich relativ intensiv Rad fahre, so 25 Kilometer am Tag mit moderater Anstrengung (Zwangspausen durch Ampeln usw), wächst der Beinumfang in wenigen Wochen erheblich.
Das schwankt immer da ich für Beine oft zu faul bin.
Bei 175cm Körpergröße habe ich ca 70-80cm Beinumfang, das sieht optisch noch gut aus und nicht wie ein Panzer :)
Und das alles ohne jemals wirklich squads mit Gewichten gemacht zu haben. Die waren mir schon immer zu gefährlich, entweder macht man sie richtig oder die Gefahr der Verletzung ist zu hoch.



>>Ob im Gym oder zuhause, mit Klimmzugstangen ist man an Optionen doch recht begrenzt.
>>Macht das mal mit den Ringen.
>>Da kann man stufenlos die Handgelenke drehen und aktiviert noch weitere unterstützende Muskeln die das baumeln mehr ausgleichen müssen.
>
>Leider zeigen Studien, dass dieser Folgeschluss nicht richtig ist.


Was meinst du damit? Ich lerne gern dazu :)
Liegestütze an den Ringen sind weit schwerer, ich schaffe da im Augenblick nur einen Bruchteil.
Ich finde es spannend wie man sich an die frei hängenden Arme gewöhnt und sich der Muskelkater an Stellen die nachvollziehbar sind, meldet.



>>Stellt man die Ringe tief ein, also kurz über den Boden, mach ich auf die Art auch Liegestütze.
>>Jemand der sich fit nennt, sollte in etwas 40 Liegestütze am Stück schaffen, was erstmal kein Problem ist.
>>Aber macht das mal den Ringen.
>>Da es eine Druckübung ist, arbeiten die unterstützenden Muskeln weit intensiver, sie müssen ja die Arme in alle Richtungen stabilisieren.
>>Da kommt dann erstmal der Absturz und 10 Liegestütze sind schon ein Erfolg.
>>Als Beispiel der Vielfalt kann man Liegestütze in allen erdenklichen Winkeln machen, auch die sogenannten Archer-Pushups.
>>
>
>[https://www.youtube.com/watch?v=IODxDxX7oi4]
>
>Zieh dir mal obiges Video rein, überhaupt der ganze Kanal sollte für dich interessant sein. Du wirst sehen, dass bei guter Qualität die Anzahle der Liegestütze, die du am Stück schaffst massiv weniger wird.
>
>Wenn du dann noch dabei die Fersen gegen die Wand stellst, werden es dann nochmal weniger.


Ja, von den Videos kenn ich einige.
Die normalen Liegestütze mach ich Gottseidank schon immer so. Bisschen Haltung variieren und fertig.
Ua auch die im Video gezeigten Diamond Push-ups.
Ich finde es richtig zu zeigen wie „perfekte“ Push ups gemacht werden, aber meistens wird das zu strikt vermittelt.
Dazu noch Headlines wie „mach Push ups nur so!!!“
Ein paar grundsätzliche Tipps wie Armhaltung bzw die Ellenbogen nicht zu weit raus reicht finde ich.
Ob Jemand die Füße eng stellt oder 20cm Platz dazwischen, sollte egal sein um Jemanden zu sagen „du machst das gut“



>(BTW: Ab 30 Wdh. bist du im Bereich der (lokalen) Kraftausdauer, für mehr Muckis sollte man bei 3-30 bleiben)
>
>
>Klar, die Variante mit den Ringen ballert rein, aber ist sie ein gutes Hypertrophietraining?
>  
>
>>Auf die Art zu trainieren, dazu noch in im Freien, finde ich weit angenehmer als im Gym.
>>Und wenn man in den warmen Monaten draußen Calisthenics macht und wenn es kalt wird im Gym auch wieder etwas Krafttraining, finde ich das für mich die perfekte Symbiose.
>>
>
>Whatever floats your boat. Ich wil hier nicht zu negativ rüberkommen. Du hast Spass daran? Dann ab dafür...ich wäre wirklich der allerletzte, der dich davon abahlten würde dich in irgendeiner Form zu bewegen. Nur deine Erklärungsmodelle bedürfen  einiger Korrektur.


Ich bin für Anpassungen offen, aber es gibt halt viele Meinungen, den einen richtigen Weg gibt es nicht.
Jeder hat seine Stärken und Schwächen.
Meine Stärke war schon immer der Trizeps.
Der ist immer mitgewachsen, so dass ich Trizepsübungen auf ein Minimum zurückfahren musste damit die Proportionen noch passen.
Im Gym habe ich damals mit 20+ Liegestütze neben der Sprossenwand gemacht damit sich mein Trainingspartner auf meine Schultern stellen und sich an der Sprossenwand festhalten konnte.
Dips mit 100kg Gurten waren auch keine Seltenheit.


>>Hier nutze ich u.a. die Tabata Intervalle. Heißt man ackert ca. 20-30 Sekunden, dann 10 Sekunden Pause, wieder 30 Sekunden eine andere Übung usw.
>>Rein für Liegestütze habe ich da einen eigenen Intervall kreiert, 30 Sekunden Power, 20 Sekunden Pause.
>>10 Sekunden sind mir noch zu heftig.
>>Das Kurztraining besteht aus 4 Intervallen plus Pausen, das sind dann nicht mal 3 Minuten.
>>In den ersten 30 Sekunden schaff ich ca. 30-35 Liegestütze, in den zweiten 30 Sekunden dann nur noch luschige 15 maximal und in den beiden letzten Phasen kämpfe ich mit ca. 10-12.
>>Wenn ich in diesen 4 Phasen bzw. 3 Minuten bei 100 angekommen bin, werden die Pausen auf 10 Sekunden verkürzt bis ich die irgendwann am Stück schaffe.
>>
>
>Ein Kumpel bzw. mein Kampfsporttrainer (Sportwissenschaftler M.Sc.) hat's für die Laien mal so erklärt: Bevor man mit HIIT (wie z.B. Tabata) sich 'ne Nitroeinspritzung oder Turbo in den Motor baut, sollte man eher dafür sorgen, dass der Motor ausreichend Hubraum hat. 5km sollte man schon am Stück joggen können.
>
>
>
>Und zieh mal ein echtes Tabatatraining mit Burpies durch, dann wirste sehen was wirklich "intensiv" bedeutet für dein Herz-Kreislaufsystem.


Das habe ich gemerkt.
Ich geh in jeder Hinsicht gerne mal über eigene Grenzen.
Heißt ich musste die Apple Watch ablegen weil die mich mit den Warnmeldungen weil Puls zu hoch, genervt hat :)
Für solche kurzen Peaks mach ich das mal, der Grund der Anschaffung der Uhr war ja etwas mehr Kontrolle über solche Werte.
Aber ja, der ersten Tabata Übungen mit Burpies bin ich fast gestorben:)
Um solche Intervalle gut für sich zu nutzen fehlt mir noch etwas die Ausdauer, darum bastel ich daran rum bis es für mich passt. Ist zwar nach der Tabata Definition eigentlich kein Tabata mehr, aber man tastet sich heran.



>Aber auch hier: Ich versteh den sportlichen Ehrgeiz die 100 zu packen.

Ja das ist halt mein Ding.
Nach vielen Jahren Krafttraining und noch bis 40+ habe ich die auch gepackt, ich will halt sehen wie weit ich als ü50 Greis da noch drankomme.
Auf jeden Fall ist Ausdauer bei mir ein Dauerthema, popelige 5km joggen schaffe ich nicht.
Noch nicht. Was mir ziemlich peinlich ist.


< antworten >