| Re:Ein Arbeitskollege hat mir ein Video gezeigt |  |
>>Grund: Sexuelle Übergriffe von Männern. Klatschen auf den Arsch, total kaputte Willsteficken-Sprüche die sie sich an so einem Abend dutzendfach abholt, teils auch richtig schlimme Aktionen wie in den Schritt greifen und zudrücken, einfach im Vorbeigehen an einem Tisch wo dann eine Herrenrunde so einen Übergriff mit einem Gröhlen quittiert.
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>Das kommt schon auch fürs Oktoberfest hin. Zumindest wirst Du kaum einen Platz im Bierzelt finden, an dem Du solches "Macho-Gehabe" nicht den ganzen Abend über immer wieder beobachten kannst. Und nein, ich finde das nicht toll, sondern extrem fremdschämig.
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Das ist nicht nur einfach fremdschämig sondern strafrechtlich relevant.
>Das führt aber eben auch dazu, dass Frauen aus der Umgebung schon wissen worauf sie sich einlassen, wenn sie dort hingehen - das heißt nicht dass sie belästigt werden wollen, aber eben schon ähnlich wie am Ballermann "Party um jeden Preis". Zum einfachen Feiern gibt es zig Orte die weit mehr Spaß bringen und besser zu den eigenen Erwartungen und Bedürfnissen passen.
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Solche Events sind Volksfeste. Da soll jeder feiern können wie er möchte.
Dass es da aufgrund des hohen Alkoholkonsums auch zu Exzessen kommt liegt in der Natur der Sache. Aber so wie der Großteil der Männer eben nicht in seiner eigenen Kotze und Pisse aufwacht, so ist auch der Großteil der Frauen nicht darauf aus sich sexuell belästigen zu lassen. Das "man weiß worauf man sich einlässt" führt dann eben dazu dass Frauen sich dann auch den Rudelschutz suchen, etwa als Gruppe gehen, gemeinsam stehen, zu zweit auf's Klo gehen usw.
Sowas sollte nicht als Normal aktzeptiert werden.
Und, geht die Dame dann doch mal kurz alleine los, ist Freiwildzeit und es greift der Arschlochrudelschutz wo man mit sehr geringem Risiko sexuelle Übergriffe vollziehen kann ohne Konsequenzen zu fürchten. Denn auch wenn das Verhalten strafrechtlich relevant ist, wird es juristisch kompliziert, und Verharmlosungen helfen auch nicht gerade dabei irgendwas daran zu ändern dass so ein Scheiß hingenommen werden muss und etabliert bleibt.
Dein Aufsatzpunkt war verkürzt "die Weiber suchen das", jetzt heißt es, diese Art Verhalten sei bei den Männern halt peinlich. Imo bist du ein wenig betriebsblind dafür was du da von dir gibst, ich komm ja nicht aus Papsthausen und lasse die Kirche gerne im Dorf, aber das worum es hier geht ist eben nicht sowas wie in der Öffentlichkeit zu furzen, das ist extrem eklige strafrechtlich relevante Scheiße und dass es nicht mal als solche reflektiert wird macht es nur noch schlimmer.
>Die Frauen, die dort freiwillig und durchaus gezielt wegen des Ballermann-Feelings hingehen, sprechen mich eher nicht an, man kann sie aber bestens und über Stunden aus nächster Nähe beobachten. Das waren dann die Frauen die ich in meinem ersten Beitrag hauptsächlich gemeint hatte - und deren Quote ist dort nun mal ähnlich wie am Ballermann durchaus groß - eben weil andere, wie Deine Freundin, einfach kein zweites oder drittes Mal mehr freiwillig alleine hingehen würden (also nur in bestimmten Konstellationen, wie mit dem "geschlossenen" Freundeskreis).
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Zum einen, niemand sagt dass es nicht diesen Typus Frau gibt der auf "Das große Fressen" aus ist. Das ist aber was anderes als die Verallgemeinerung deines Aufschlags. Dass sich Frauen die Lust auf so einen Event haben irgendeine Form von Schutz suchen müssen, i mean hello, das ist es doch was so krass ist, und diesen Schutz kannst du halt auch nicht in jeder Sekunde aufrecht erhalten.
Wie kaputt dieses Verhalten ist, ist den Leuten dabei aber durchaus bewusst wenn man es mal anders kontextuiert, etwa wenn es der Flüchtling macht. Da brennt das ganze Land vor Zorn. Ist es kein Flüchtling ist es aber "Machogehabe". Wie passt das alles bitte zusammen?
>Das Umfeld hat aber offenbar trotzdem irgendwas an sich, was auch bei den anderen Frauen in Kombination mit dem Alkohol (und damit meine ich nicht unzurechnungsfähig) einen Schalter umlegt - vielleicht sticht man als halbwegs normaler agierender Mann zwischen den ganzen Prolls auch nur besonders positiv hervor. So im Detail habe ich das noch nicht analysiert, nur festgestellt, es kaum einen anderen Ort gibt, an dem man so leicht mit Frauen in Kontakt kommt.
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Alkohol enthemmt. Knutschen macht Bock. Bumsen macht Bock. Beiden Seiten. Ja mei.
Das kannst du in jeder Disse haben. Wenn du darauf aus bist hast du in der "Party" halt ein Umfeld wo einiges geht und viele Menschen offen für diese Form von Vergnügen sind. Es macht aber einen Unterschied ob man mit Anstand flirtet, oder ob man stumpf auf die Suche nach dem einfachen Deal geht. Da gibt es ja so "Rezepte" wie einfach direkt zu fragen ob man ficken möchte. Dinge die dann tatsächlich irgendwann Anklang finden wenn man das lang genug macht, dass man dabei aber ein Dutzend Frauen in asozialer Manier beleidigt, wayne. Mach diesen Stunt als Mann mal mit Männern und es braucht wohl keine 5 Minuten bis du blutend am Boden liegst, warum wohl? Oder halt gleich ganz anders und sich dann in die Tanztraube stellen und da die Hände auf Wanderschaft gehen lassen, Tagesordnung auf den Tanzflächen der Republik.
>Wenn der Eindruck durch die flapsigen Aussagen entstanden ist, ist dieser falsch. Ich bin in der Regel mit der Firma dort gewesen (aktuell schon länger nicht mehr, da mein aktueller Arbeitgeber das nicht macht) und hab halt einfach nur das Beste aus dem Abend gemacht. Und dabei schlicht festgestellt, dass ich zu 50% (nicht übertrieben, sondern sogar eher vorsichtig geschätzt) am Ende vom Abend eine Frau an meiner Seite hatte, ohne dafür selbst sonderlich aktiv sein zu müssen. Gleichzeitig habe ich dabei aber auch gesehen wie sich Frauen geben, die dort sehr gezielt hingehen.
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Was mich konkret stört sind Formulierungen die initial eine Opfer-Täter-Umkehr betreiben und ein spezifisches Verhaltensmuster auf das ganze Geschlecht verallgemeinern, und jetzt eben weiterführende Formulierungen wo mir das Fahrgefühl für den Schweregrad des Vergehens fehlt.
>>Wie gesagt hat sie mittlerweile die Reißleine gezogen und hält sich dem Kneipenkarneval fern, und der einzige Grund ist die Masse an Männern die sie sexuell übergriffig belästigt.
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>Kann ich verstehen - sowas wie das Oktoberfest (und ich nehme an im Karneval ist es vergleichbar) ist einfach kein Ort wo man als Frau freiwillig hingehen will, wenn man nur ein wenig feiern will. Das ist im Prinzip wie Ballermann, nur dass zwischen den Leuten die dort gezielt zum Saufen und wild herummachen hinfahren eben auch noch Touristen und Firmenausflüge zu finden sind und man somit in dem ganzen Chaos durchaus auch angenehmere Menschen treffen kann.
Ich kenne das Oktoberfest nicht, aber Karneval in Köln ist halt nicht eine Armada an Riesenzelten auf einem Gelände, sondern ein dezentrales Fest wo sehr vieles in Kneipen statt findet. Nur mit deutlich mehr Betrieb. Da geht halt jeder hin der feiern möchte, das reicht vom Zentrum bis in die hinterletzten Vororte, es kann nicht sein dass da ein Geschlecht zur Jagd mit allen Mitteln freigegeben wird und die Schutzräume von Karneval dann die Schul- und Veedelszüge sind weil die Anzahl rumlaufender Kinder die Leute diszipliniert.
tl;dr:
Mich stört dieses schulterzuckende "Ist halt so" von Zuständen nicht die so sein dürfen, wie eben auch die Verharmlosung dieser Taten, und eben auch dass man dann bei der Fragestellung warum das so ist, nicht die historisch bedingte Asozialität im gängigen Rechtehaushalt von Mann und Frau angeführt werden, sondern so getan wird als sei das ganze Weibsvolk das sich erdreistet auch mal feiern zu gehen statt am Herd zu bleiben halt darauf aus mit irgendwelchen "ich hab dies und das beobachtet"-Geschichten. Statt zu beobachten solltest du mal mit Frauen reden, mit deiner Mutter, mit den Schwestern, mit den Freundinnen, mit der Tochter usw.
Wenn die dann auch mal tatsächlich auspacken was sie schon erlebt haben bleibt einem die Spucke weg, und vielleicht ist es dann auch für die eigene Einwertung dessen wo das Problem liegt ganz lehrreich wenn diese Scheiße ein Gesicht bekommt das man kennt, auch wenn es darum geht das dahinter stehende Ausmaß zu begreifen.