Thema:
Frage zu einer privaten Rentenversicherung flat
Autor: Xtant
Datum:15.09.22 16:17
Antwort auf:Dinge, die Ihr schon immer mal erklärt haben wolltet 196 von Bozbar!

Da meine Freundin aufgrund einer Autoimmunerkrankung längerfristig nicht arbeiten kann, sucht sie jetzt nach Einsparmöglichkeiten.

Sie hat eine private Rentenversicherung bei der Bayerischen VK ("FlexVario")

Beginn war der 01.01.2019; Fälligkeit 01.01.2032 zum Renteneintritt. Monatlicher Beitrag 150 Euro.

Ich hab mir jetzt mal den aktuellen Auszug angesehen und werde daraus hinten und vorne nicht schlau. Das Einzige, was passt, ist der aktuelle Wert, der mit ca. 6.100 Euro angegeben wird, was in etwa den bisherigen Beiträgen entspricht (Stand Mai 2022, bis dahin 41 x 150 Euro eingezahlt = 6.150 Euro)
- als Beitrag sind 115,50 Euro (1.386 Euro/Jahr) angegeben. Wo die restlichen 34,50 hin sind, wird nicht erklärt.
- Die Erträge der letzten 12 Monate belaufen sich auf etwa 93 Euro, die Abschluss-, Betriebs- und Verwaltungskosten aber auf satte 133 Euro. Dass die nicht zimperlich sind bei sowas wusste ich, aber fast 10% der Beiträge und mehr als die Erträge!? Sprich: Ihr Kapital ist noch nicht mal um das Eingezahlte gestiegen... Ist die jährliche Abbuchung normal? Kommt das jetzt so 13 Jahre lang? Oder stehen die genauen Gebühren im Vertrag selbst? (den sie erst noch raussuchen muss...)
- die Leistungen bei Tod, Beitragsfreistellung und vorzeitiger Beendigung wirken vernünftig/plausibel. Für die "normale" Fälligkeit werden hingegen Garantiebeträge von knapp 20.000 Euro bei Einmalzahlung oder rund 57 Euro/Monat bei der Rentenoption angegeben. Eingezahlt hat sie bis dahin aber 23.400 Euro... "amortisieren" würde sich das also nach rund 35 Jahren, wenn sie also 102 Jahre alt wäre... wie kann das sein? Oder unterliege ich da einem Denkfehler?
- zur "FlexVario" gehört, dass ein Teil in Fonds angelegt wird, aufgeteilt auf freie Fonds und Teilgarantiefonds. Der Wert dieser Fonds beträgt aktuell rund 260 Euro. Soll das ein Witz sein oder ist es der aktuellen Lage geschuldet?

Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass einen die Sparkasse als Vermittler nicht absichtlich übers Kreuz legen will... oder ist das zu naiv gedacht? Warum müssen solche Verträge dermaßen kompliziert sein? Oder ist es Absicht, dass der 08/15-Bürger da ja nicht durchblickt?

Kann mich jemand über die paar Dinge aufklären? Kann man aus der Ferne beurteilen, ob der Vertrag crap ist? Zumindest für mich stellt er sich als extrem nachteilig dar, aber wie gesagt, sind vielleicht Denkfehler...

Danke!


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