Thema:
Re:Warum ist die IG Metall so eine schlechte flat
Autor: Nostra8
Datum:13.09.22 11:55
Antwort auf:Re:Warum ist die IG Metall so eine schlechte von next-friday

>>>Gewerkschaft? Forderung liegt gerade mal bei 8% die es eh nie geben wird. Selbst bei den geforderten Prozenten bedeutet das ein Reallohn Verlust nach Steuern für die Beschäftigten
>>
>>Und du meinst wenn sie mit einer Forderung von 15% reingegangen wären, hätten sie mehr bekommen? Das Problem ist doch: Die Inflation ist von den hohen Energiekosten getrieben, die wiederum von der momentanen Knappheit getrieben sind. Wenn jetzt alle eine dicke Lohnerhöhung bekommen würden, würde die Preise einfach noch viel stärker steigen. Es gibt zuwenig Angebot, also müssen die Preise für Energie so teuer werden, das ein Teil der Interessenten darauf verzichtet, damit Angebot und Nachfrage wieder zusammenpassen.  Indirekt sorgt das aber auch dafür, das auch weniger Geld für andere Güter vorhanden ist, Güter durch hohe Energiekosten teurer werden und die Firmen so insgesamt weniger Nachfrage haben und damit auch weniger Arbeitnehmer brauchen oder halt immer noch genügend Güter produzieren können, auch wenn die Arbeitnehmer mal streiken. Also gar nicht so eine einfache Situation für eine Gewerkschaft um Lohnerhöhungen durchzusetzen. Und wir haben sehr gute Karten, das in relativ kurzer Zeit wieder viel mehr Energie verfügbar sein wird und die Kosten sinken, die Lohnerhöhungen bleiben aber. Wenn die IGM also bspw. 5,5% durchsetzen kann, dann mag das aktuell ein Reallohnverlust sein, aber in einem Jahr sieht es möglicherweise schon wieder ganz anders aus.
>
>Das Problem ist halt das die jetzigen Abschlüsse auch schon sehr Arbeitgeberfreundlich sind und die Arbeitnehmer während Corona schon zurück gesteckt hatten. Es wird ja auch erwartet das man trotzdem zur Arbeit kommt obwohl alles teuer wird. Ich kann mir schon gut vorstellen das wenn der Abschluss wie erwartet schlecht wird das die Krankheitstage hoch gehen



Oder es kommen immer mehr Leute darauf, dass eigentlich jedes Unternehmen aktuell sucht und es eben moderne oder ewig-gestrige Firmen gibt.

Ich denke also eher, dass die Personalsuche für einige Firmen schwerer, für andere Firmen richtig schwer und wieder andere einfach unmöglich sein wird. Wenn ich an die Personalgespräche der letzten 24 Monate denke, haben es einige Firmen oder Personalabteilungen einfach noch nicht verstanden und um diese wäre es IMO absolut nicht schade, wenn die einfach vom Markt verschwinden.

Das wird dann zu Beginn auf Bürgergeld, Corona, Krieg oder sonst was geschoben und irgendwann sollte es dann auch der letzte Chef/Personaler verstehen, dass sich der Arbeitsmarkt (wie vor 20 Jahren schon angekündigt) komplett geändert hat.


< antworten >