Thema:
Re:Leider Flasch flat
Autor: Droog
Datum:11.09.22 15:58
Antwort auf:Re:Leider Flasch von Mampf

>>>>das geht, weil Nikotin eine Scheissdroge ist, die weder eine besondere Wirkung hat,
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>>>"25 % des inhalierten Nikotins erreichen schon innerhalb von 7 bis 8 Sekunden das Gehirn, wo es auf nicotinerge Rezeptoren wirkt und eine Reihe physiologischer Reaktionen auslöst:
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>>>Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, und der Hautwiderstand nimmt ab. Da die Hauttemperatur ebenfalls sinkt, frieren Raucher schneller.  
>>>Psychisch machen sich die stimulierenden Effekte durch eine erhöhte Leistungsfähigkeit sowie eine verbesserte Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung bemerkbar. Gleichzeitig werden Appetit, Stress, Angst, Unsicherheit, Nervosität und Müdigkeit unterdrückt."
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>>>[https://www.drugcom.de/haeufig-gestellte-fragen/fragen-zu-nikotin-und-tabak/wie-wirkt-nikotin/]
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>>>>noch macht sie süchtig, ist nur in der Birne, einfach mal begreifen, dass die Zigi keine Wirkung hat, geschweige denn, dass es einem nach einer Gerauchten besser geht als davor, dann klappts auch mit dem dauerhaften Aufhören, der Körper braucht den Stoff nicht
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>>>"Nikotin wirkt im Gehirn auf sogenannte nikotinerge Rezeptoren. Das sind die chemischen Andockstellen des Nikotins. Dadurch werden verschiedene physiologische Prozesse ausgelöst, wobei der Haupteffekt vermutlich über den Neurotransmitter  Dopamin vermittelt wird. Dopamin gehört zum Belohnungssystem, das der Mensch im Verlaufe der Evolution entwickelt hat, um art- und existenzerhaltende Handlungen zu unterstützen. Dopamin wird beim Essen, Trinken oder auch beim Sex ausgeschüttet. Beim Rauchen "belohnt" sich der Mensch demnach, indem ein Wohlgefühl entsteht. Amphetamine und Kokain greifen übrigens ähnlich in das Dopaminsystem ein. "
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>>>[https://www.drugcom.de/haeufig-gestellte-fragen/fragen-zu-nikotin-und-tabak/warum-macht-nikotin-abhaengig/]
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>>>Klar, keine lebenswichtige Funktion, die dann auf einmal eingestellt wird, aber durchaus eine sehr entscheidende motivationskomponente. Das macht Nikotin als droge so scheiße gefährlich. Ich war ein Verhältnismäßig leichter Raucher, aber eine tägliche Zigarette musste es mindestens sein, wenn nicht sogar 3 mal (also eine Zigarette auf 3 mal verteilt am Tag) war das minimum, was mein Gehirn gefordert hat, alles darunter hat mich emotional und psychisch total kirre gemacht (wenn ich mal aus medizinischen Gründen drauf verzichten müsste).
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>>>Das zu unterlassen ging bei mir nur, weil die anstehende Geburt meines Kindes vermutlich Dopamin mäßig stärker war und ich eine sehr gute ersatzhandlung hatte, die für sich eine kleine Dopamin Ausschüttung bewirken könnte.
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>>>Also deinem Grundgedanken deiner harsche Worte aller ehre, aber ich denke nicht, dass das Worte sind, die einen Raucher der aufhören will erreichen.
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>>Deswegen muss einen das restlichen Leben deutlich mehr bieten als die Zigarette. Sonst gewinnt immer das Nikotin. Das werden in meinem Fall keine Videospiele sein, kein gutes Essen und leider auch kein Sport und kein Geld.
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>Hm joa, ich glaube, wenn jemand noch nie schokolade gegessen hat, dann könnte dies ein guter Ausgleich sein. Und aussicht auf finanziell sorgenloses leben eventuell auch, also eine direkt Auszahlung für jeden Tag, den man clean bleibt in einer angemessenen Höhe, die das Dopamin springen lässt (also abgesehen von den Euros die man durch Verzicht auf spart).
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>Aber ja, umso beschissener es einem geht, umso schwerer und hoffnungsloser erscheint der Verzicht.
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>>Alle meine Probleme befinden sich den Genen, deswegen kann da auch kein Seelenklempner etwas je daran ändern.
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>Hmm, weiß nicht, also klar, wenn es genetisch vorbedingt ist, ist es nix, wo mal ein guter Therapeut für einen Schlag was ändern kann, das ist ein ewig andauernder Kampf, das stelle ich mir auch echt hart vor. Aber ich denke trotzdem das eine dauer Therapie eine kleine Hilfe bieten kann. Erst recht in Verbindung mit medikamentöse Behandlung.
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>Aber ich Maße mir nicht an zu behaupten, dass das gesichert ist. Zudem auch ohne genetische vorbelastung das Leben einem Recht unangenehme Überraschungen bescheren kann, was gerade in Verbindung mit einer genetischen Disposition zu einem Teufelskreis verkommen kann.
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>Dennoch kenne ich sowohl aus Beruf+ und privatleben genug Fälle, die phasenweise stabil bleiben, so dass man sagen kann dass  die Phasen alleine lohnenswert waren am leben zu sein (das kann in den düsteren Phasen natürlich nix helfen, da die für sich einfach so belastend sind, dass das Leben an sich als nicht lebenswert erweist).
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>Um wieder auf das Ursprungthema zu kommen :
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>Ein sehr guter Freund von mir ist sehr stark von Depressionen betroffen, hatte aber erst mit Mitte 30 einen richtigen Ausbruch, was er dann nur durch intensive Therapie und Medikamentöser Einstellung  (phasenweise) bewältigen konnte.
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>Das hat sich stark auf sein Rauchverhalten ausgewirkt. Also seit dem ich ihn kenne raucht er mal mehr, mal weniger bis gelegentlich, aber ab der Phase wurde es extrem. Doch bei der letzten neu Einstellung bekam er als Antidepressiva ein Mittel, welches als Nebeneffekt wohl die andockstellen für Nikotin blockiere, was halt die Dopaminausschüttung bei Nikotin Aufnahme radikal denke.
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>Das hat ihn von heute auf morgen vom Rauchen bringen können.



Alles richtig,wie ich schätze. Es gibt allerdings auch die Belohnungskippe, die du dann brauchst wenn du zeitweise zufrieden bist oder ein Erfolgserlebnis hattest.

Endorphine können das Verlangen nach einer Zigarette sogar noch verstärken.


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