Thema:
Re:nur zur Klärung flat
Autor: Pezking
Datum:09.09.22 08:39
Antwort auf:Re:nur zur Klärung von Matze

>So ein Todestag ist einfach weder die Zeit für müde Witzchen (die nicht mal lustig sind sondern nur aussagen, dass der Tod der Queen Schreier völlig egal ist) noch für eine Generalabrechnung mit den Verbrechen Englands in der Kolonialzeit, die zum Teil noch während ihrer Regentschaft stattfanden (wie sie die Quattromilf gestern meinte, liefern zu müssen).
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>In der Zukunft wird das sicher ein Thema für Historiker sein aber kann man noch nicht mal warten, bis jemand unter der Erde ist?


Mir ist hier auch überhaupt nicht nach müden Witzchen zumute und ich finde die Gagdichte rund um ihren Tod auch befremdlich. ResetEra fühlt sich im Thread dazu gerade an wie die nächstbeste geschmacklose neurechte Internet-Kloake.

Aber es gibt auch Leute, denen ich das irgendwie halbwegs zugestehe. Iren zum Beispiel, oder Opfern der britischen Kolonialzeit. Gerade weil ja auch immer wieder betont wird, dass die Krone wichtiger ist als der Mensch, der sie trägt. Selbst ohne Hass auf die Person kann ich halbwegs nachvollziehen, wenn einen da eine überbordende Trauer und Anteilnahme frustriert und wütend macht.

Dazu gehören aber garantiert nicht (mehr) Amerikaner. Ich habe Hamilton gesehen, das Thema ist seit fast 250 Jahren durch.

Dass sie Prince Andrews Vergleichszahlungen an Opfer beglichen hat (also quasi mit britischen Steuergeldern) war zuletzt auch nicht gerade ein PR-Sieg. Natürlich kann ich verstehen, dass sie das als Mutter macht, wenn sie es nun mal kann. Aber sowas schürt halt die Frage nach der Sinnhaftigkeit der ganzen Institution.

Trotzdem wäre es auch mir lieber, wenn man jetzt mal wenigstens für ein, zwei Wochen an der Krone vorbei die Person in den Mittelpunkt rücken und einfach nur menschlich betrauern (oder ignorieren, je nach Interesse) würde.

Aber das wird natürlich auch direkt fast unmöglich, wenn man demnächst hört, wie teuer ihre Beerdigung und die Krönung von Charles sein werden. Während viele Menschen weniger heizen als es ihnen eigentlich lieb ist.

Letztendlich wird sie die tragisch-vollständige Verknüpfung mit ihrem teils verehrten, teils verhassten Amt bis ins Grab verfolgen.


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