Thema:
Re:Autos sind nicht gefährlich flat
Autor: D@niel
Datum:02.09.22 11:21
Antwort auf:Re:Autos sind nicht gefährlich von Link

>>Menschen sind gefährlich.
>>Und meine Erfahrung zeigt, dass Fahrradfahrer deutlich öfter Verkehrsregeln missachten als Autofahrer.
>
>Wodurch sie sich allerdings idR eher selbst in Gefahr bringen als andere.


Das gilt nur dann, wenn sie sich dort bewegen, wo sich ansonsten nur Autos bewegen. Ansonsten beobachte ich hier:

- In der bis 20 Uhr für Radfahrer gesperrten Fußgängerzone fahren regelmäßig Radfahrer mit zu hoher Geschwindigkeit Slalom durch die Menschenmassen.
- Auf den Wegen um unsere Seen, die Wege für Radfahrer und Fußgänger sind, ist es Usus mit Rennrädern und entsprechender Geschwindigkeit dicht an Familien mit kleinen Kindern vorbeizufahren. Ohne zu bremsen. Wenn da ein Kind, so wie es Kinder nun einmal tun, eine unerwartete Bewegung zur Seite macht, ist das Unglück da.
- Auf Radwegen an Straßenbahnhaltestellen ist es die absolute Ausnahme, dass Radfahrer auf aussteigende Fahrgäste warten. Bin da selber schon mal fast umgefahren worden.

Und ja, statistisch ist der Impact für Unbeteiligte bei Radunfällen natürlich deutlich, deutlich geringer als bei Autounfällen. Ein bisschen mehr Rücksicht würde ich mir dennoch wünschen. Und ja, von beiden Seiten. Denn auf der anderen Seite ist es hier absolut üblich, dass Autos die Radwege dicht parken. Und die Anzahl weißer Fahrräder hier in der Stadt hinterlässt bei mir auch jedes Mal ein mulmiges Gefühl. Denn meist ist der Radfahrer der, der mit dem Leben bezahlt.

>Außerdem hat man als Fahrradfahrer nun mal eine deutlich bessere Übersicht und kann daher tatsächlich besser abschätzen, ob man noch irgendwo durchschlüpfen kann oder nicht.

Das halte ich für ein Gerücht bzw. eine gefährliche Fehleinschätzung. Der größte Benefit von Verkehrsregeln ist, dass ich das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer gut einschätzen und vorhersehen kann. Vorausgesetzt, sie halten sich an die Regeln. Mache ich das nicht, fehlt als einzige Zutat für einen potentiellen Unfall, dass der andere das auch nicht tut, pennt oder eben nicht vorhersehen kann, wie ich die Situation eingeschätzt habe.

Ich bin hier in der Stadt sowohl mit Auto als auch Fahrrad unterwegs und möchte daher nicht fingerpointen. Aber dass ein erheblicher Teil der Radfahrer Verkehrsregeln als freundliche Empfehlung betrachtet, lässt sich leider nicht übersehen.

>Dass man sich trotzdem an die Verkehrsregeln halten sollte, ist klar.


< antworten >