| Re:interessante Sichtweise |  |
>Ach und zum Thema Reue. Ströbele 2017: „ „Ich habe es damals für richtig und notwendig gehalten und sehe es heute nicht viel anders“, schreibt Ströbele.“
Das bezog sich offensichtlich auf seine Tätigkeit als RAF-Verteidiger. Und damit hat er auch recht.
Ich war im "Deutschen Herbst" 1977 mit knapp zehn Jahren noch ein Kind aber selbst mir ist die geradezu paranoide Grundstimmung in der Bevölkerung nicht entgangen. Aufgehetzt von Bild & Co. wurden Grundrechte geschleift, Gesetze verschärft oder neu eingeführt und die RAF-Gefangenen u.a. mit Isolationshaft und Zwangsernährung einer Behandlung ausgesetzt, die heute allgemein als Folter anerkannt ist.
Und ja, Baader, Ensslin &Co. waren zum Großteil ein Haufen mörderischer Arschgeigen. Dennoch hatten sie Anspruch auf Menschenrechte und eine Verteidigung und es war richtig, in dieser Atmosphäre, die zu zahlreichen fragwürdigen Urteilen geführt hat, von Seiten der Verteidigung alles zu tun, um auf die Situation aufmerksam zu machen, indem z.B. was damals ungewöhnlich war, die Strafprozessordnung voll ausgenutzt wurde.
Dass die Anwälte dabei teils über das Ziel hinausgeschossen sind und Nachrichten und Gegenstände rein- und rausgeschmuggelt haben, war sicher nicht ok aber dafür wurden sie ja auch bestraft.
>Ach ja, Israelhater war er natürlich auch noch.
Ich weiß nicht, ob ich soweit gehen würde aber seine Sprüche zum Golfkrieg sind mir auch übel aufgestoßen. Die haben ihn dann aber auch den Job als Parteisprecher gekostet.