| Re:Auf jeden Fall |  |
>>Etwas selbst zu entwickeln, zu produzieren, zu vertreiben und upzudaten was es bereits massenhaft in ausgereifter Form am Markt zu kaufen gibt hört sich wie ein absoluter Nobrainer an. Das da noch keiner drauf gekommen ist;-)
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>Es ist nicht komplett unsinnig und an den Haaren herbei gezogen eine Option ins Auge zu fassen die nicht von großen amerikanischen Technikkonzernen kommt.
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>In Sachen Hardware ist der Raspberry-Pie ein Anschaubeispiel, auf dieser Basis kannst du auch ein Tablet bauen, und es gibt ja auch offene Tablets oder Smartphones wie das Fairphone.
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>In Sachen Software ist das selbst für deutsche Bildungseinrichtungen kein Neuland, Moodle als Open Source Lernnetzwerk wird bspw. auch an der Schule meiner Tochter eingesetzt.
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>Hinsichtlich der Bausteine die es auf Hard- und Softwareseite braucht ginge es in meinen Augen also eher darum solche Fragmente zusammen zu puzzlen und passend zu customizen, und weniger darum sich auf der grünen Wiese was komplett aus dem Hintern ziehen zu müssen. Letzteres wäre in der Tat aussichtslos in Deutschland, aber in Sachen Hard- und Software findet eben auch Abseits von Microsoft, Apple und Google einiges statt was man durchaus verwenden könnte.
Könnte. Es ist nicht realistisch, weil mehr dazu gehört als nur ein wenig Hardware und Software zu installieren. Die technologische-Infrastruktur die dafür stehen muss um nur einen Bruchteil dessen zu schaffen, was mit modernen von der Stange Geräten möglich ist, ist enorm und da hätte man in Deutschland schon vor 20 Jahren mit Anfangen müssen, um jetzt mitreden zu können. Die Era Merkel hat das Thema digitalisierung vor sich her geschoben und hinausgezögert wo es nur geht. Wie der Kohl schon vor ihr, werden diese Jahre, in denen uns die CDU regiert hat, immer als die Jahre in Erinnerung bleiben, in denen Deutschland sich Bewusst für technologischen Stillstand entschieden hat.
Deutschland hängt inzwischen Jahrzehnte hinterher. Selbst wenn wir wollten, könnten wir das von dir beschriebenen Szenario nicht in einem realistischen Zeitrahmen umsetzen. Möglich wäre es also, aber nicht unter den gegebenen Bedingungen. Selbst in dritte Welt Ländern kann man schneller und effektiver digitalisieren, als bei uns und wir sind auf besten wege aus den Top 20 zu fliegen im weltweitem digitalisierungsindex und beim Weltweiten Digitalisierungsfortschritt können wir froh sein, dass nicht Rückwärts gezählt wird.
Unter den großen Industrie Nationen digitalisiert nur noch Japan (WTF!?) langsamer als wir. Einen EU Vergleich lass ich am besten ganz sein, da wird man als Techaffiner Mensch einfach nur noch depressiv, was unsere Nachbarn in den letzten Jahren einfach durchgezogen haben und wie wir Schulterzuckend daneben stehen. Ich kann in fast ganz Europa im letzten Dorf auf nem Berg 5G Internet empfangen und digital bezahlen, aber wehe du kommst nach Deutschland nach Bad Salzuflen zur Kur.
Ich hatte mal nen Spanier gefragt, wie die das duechgesetzt haben und der guckte mich an wie ein Auto und verstand die Frage nicht. "Na, die haben gesagt wir stellen alles um und jeder der umstellt bekommt Steuervorteil XY"
Peng, Sache geritzt, das ganze Land hat umgestellt und Millionen Kassensystem mussten umgebaut werden von Technikern im ganzen Land.
Hier in Deutschland gibt's dann die Hannelore und den Helmut aus Buxtehude, die "Haben wir immer schon so gemacht" haben und die stellen ihre verdammte Kasse halt nicht um, wenn dieses Internetz eh nie läuft, man ständig keinen Empfang hat und am Ende gar 2 Systeme führen muss weil das Finanzamt noch Morsecode versendet. Darüber das man das hier dann meist eh aus der eigenen Tasche zahlt und sowas wie Steuervorteile für ein digitales Zahlungssystem ja nur funktionieren kann, wenn die Ämter digitalisiert sind haben wir dann auch noch gar nicht gesprochen.
Und das nicht mal alles Schuld des Staates sondern auch die boniertheit mancher Leute. Ich hab hier tatsächlich einen Bäcker, bei dem man immer mit Karte zahlen konnte und es dann eingestellt hat wegen der Gebühren. 6 Monate später war der Laden dicht. Ich hätte dem Chef gerne gesagt: "Ja, du Holzkopf. Super Idee auf nur Barzahlung umzustellen um Gebühren zu sparen. Nur ca. 50% der zugezogen nutzen in ihrer Heimat schon seit nem halben Jahrzehnt kein Bargeld mehr, die fangen damit bestimmt wieder an, nur um dir Gebühren einzusparen."
Oder dieser Drang Softwarelösungen ständig selbst zu entwickeln statt sie fertig zu kaufen, weil die eigene "innovative" Lösung ja viel besser ist und man ja gerade dicke Investoren Kohle bekommen hat und die IT Abteilung ja auch irgendwas machen muss. Es ist ein fucking Kalender. Meine Fresse, es gibt 3 Milliarden Kalender Tools, Apps und dann kommt als Antwort: Ja, die Investoren stehen auf Eigenentwicklung. Natürlich wird in der zwischenzeit weiter manuell gemacht, weil die das ja Zeit zum entwickeln braucht und allgemein schwer ist gute Entwickler zu finden. Ja, weil keine Sau es spanned findet etwas zu entwickeln, dass es schon 1.000 mal gibt in der Welt und funktioniert.
Und von nicht skalierbaren IT Lösungen fang ich am besten gar nicht an. Ich hab schon Unternehmen gesehen die sich nach vorne als Digital verkauft haben und im Hintergrund 50 Praktikanten das gemacht haben, was angeblich vollautomatisch und digitalisiert abläuft, weil das System vor Jahren nur für einen Business Case aufgesetzt wurde und der damalige Entwickler in den Ruhestand gegangen ist und keiner den Code kennt.
Es ist zum Haare raufen, welche Einstellung Deutschland zur digitalisierung hat.
Sorry für den Rant, aber digitalisierung in Deutschland ist ein Reizthema für mich. :)
Die deutsche Digitallandschaft sieht also gar nicht rosig aus und der Wunsch nach ner staatlichen Lösung ist nichts als das. Eine Wunschvorstellung.
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>Bequemer und schneller ist aber natürlich der Konzern als Staatspartner mit einer dann kaum noch verrückbaren Abhängigkeit, gibt dann zudem auch immer paar nette Aufsichtsratsplätze für ehemalige Politiker, win-win ;)
Ein Staat muss und sollte auch keine Technologien liefern. Ich hätte ehrlich gesagt keine Lust auf Staats-Hardware und Software in meinem Haus. Mir reicht schon das konzerne mich ausspionieren, wie soll das Datenschutzrechtlich denn laufen wenn wir über ne staatliche Software und staatliche Server unsere Zoom Konferenzen laufen lassen?
Nene, lasst mal. Der Staat soll gerne Gesetze überwachen und reglementierten, aber die Umsetzung lieber mal profis überlassen.