Thema:
Im Grunde ist es ganz einfach: flat
Autor: Railfurz
Datum:27.08.22 14:11
Antwort auf:Hat jemand das Strom Merit-Order Verfahren verstanden? von Transistor

Der Wunsch der Allgemeinheit ist günstiger Strom, da Grundbedürfnis.
Ein Anbieter bietet dann am günstigsten, wenn er zu Durchschnittskosten anbietet. Dann macht er aber Nullgewinne, somit hat er keinen Anreiz überhaupt anzubieten. Sinnvoller ist es daher, einen Preis in Höhe der Grenzkosten zu setzen, d.h. genau in Höhe der Kosten seiner zuletzt produzierten Einheit.
Liegen die durchschnittlichen Kosten unterhalb dieses Preises macht er Gewinn, was einen Anreiz für andere Anbieter (mit gleicher Technologie) darstellt, ebenfalls im Markt aktiv zu werden und den o.g. Preis zu unterbieten. Der neue Konkurrent macht immernoch Gewinn (solange seine durchschn. Kosten unterhalb seiner Grenzkosten liegen), sorgt aber für Preisdruck und somit muss ersterer nachziehen. Da der Markt umkämpft ist und eben nicht nur zwei sondern viele Unternehmen konkurrieren (s. Aussage im Artikel) sorgt dieser Mechanismus langfristig dafür, dass alle Unternehmen zu Durchschnittskosten anbieten und somit Nullgewinne machen, hier liegt der niedrigste Preis der wirtschaftlich sinnvoll ist (da eben keine Verluste). Ziel erreicht, der Strompreis (innerhalb der verwendeten Technologie) ist so niedrig wie es nur geht.

Und genau dieses Spiel sorgt auch dafür, dass erneuerbare Energien (mit sehr geringen Grenzkosten) die alten fossilen Energieträger aus dem Markt drängen.

Wichtig ist hierbei die Annahme das auf individueller Unternehmensebene steigende Grenzkosten (die nächste produzierte Einheit kostet mehr als die vorherige) vorliegen, d.h. es gibt keine Skalenerträge (was zu monopolistischen Tendenzen führen würde).


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