| Re:So sehr hinkt Deutschland bei der Digitalisierung ... |  |
IMO ist die Schlagzeile trotzdem (zum Teil) irreführend. Sie müsste heißen: "So sehr hinken die Deutschen bei der Digitalisierung hinterher". War im verlinkten Video ja auch Thema.
Es gibt z.B. sicher nicht Wenige, die gerne in das Geschimpfe vom rückständigen Deutschland miteinstimmen (weil mans eh immer gerne macht), gleichzeitig aber alles an Digital Government/Citizen meiden wie der Teufel das Weihwasser, weil der gleiche Staat das ja eh nur macht, um uns alle zu überwachen und auszuspionieren.
Umgekehrt ist es halt IMO schon so, dass auf der kommunalen Verwaltungsebene bis hinauf zum Kleinstädtchen die Bürgerbüros sehr gut organisiert sind. Wenn man angesichts der sehr knappen Öffnungszeiten grad zufällig kann, klappt das meistens doch alles sehr schnell, effizient und reibungslos. Vielleicht liegt da ja in anderen Ländern einiges im Argen.
Jedenfalls drängt es da zumindest gewisse Schichten der Landbevölkerung nicht direkt zur Digitalisierung. Ist aber sicher nur ein Teilaspekt.
Was im Video auch angesprochen wird: Der bescheuerte Level an "Datenschutz", der die einzelnen Behörden daran hindert, sich untereinander zu vernetzen. Komplett Banane. Dabei würden die Behörden ja gerne, ist ja nicht so, dass der Amtsschimmel an sich da komplett rückständig ist.
Ich hab mal 2006 einen kompletten Geldbeutel im Atlantik gelassen. Die anschließende Wiederbeschaffungsorgie war auch deshalb ein Graus, weil die einzelnen Behörden mir noch nicht mal gewisse Infos zukommen lassen konnten, wie ich am einfachsten an gewisse Dokumente komme. Sie hatten keinen Zugang selbst zu simpelsten Informationen.
Schön auch zu sehen, wenn gewisse Amtsrundschreiben verschickt werden. Je nach Art der Behörde und dem (offensichtlich nicht vorhandenen) Datensatz des Einwohnermeldeamtes sind die Adressen teilweise dermaßen veraltet, das ist der blanke Hohn.