Thema:
Re:hahaha flat
Autor: magus
Datum:17.08.22 18:21
Antwort auf:Re:hahaha von thestraightedge

>>Vielleicht solltest du dir mal öfter die Meinung von echten Betroffenen anhören und dich nicht für uns aufregen?
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>Vielleicht passiert das, und die meisten Betroffenen sind froh, dass das Wort Neger nicht mehr salonfähig ist? Würdest Du es anders behaupten?


Roberto Blanco sagt nein?

Wir reden aber nicht über das Wort Neger, weswegen ich dazu auch nicht ernsthaft Antworte.

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>>Negerkuss steht übrigens nicht einmal im Text, aber verwundert darüber das es auf sowas reduziert wird, bin ich nicht.
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>Lass doch mal diese persönlichen Angriffe. Ich habe damit ausgedrückt, dass "ich weill weiter Kanake sagen dürfen" nicht weit davon weg ist. Beide Begriffe sind inzwischen nicht mehr weit verbreitet.


Wo spreche ich dich persönlich an? Ich bin nur nicht darüber verwundert das es darauf reduziert wird.

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>>Eh genau, darum gehts doch. das es Überhand nimmt und eben nicht mal erlaubt ist einem zu sagen das man an seiner gesprochenen Sprache sagen darf, dass man sie erkannt hat, sondern gleich wegen der Wortwahl ausgegrenzt wird.
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>D.h. im Umehrschluss doch wieder, dass sich alle nicht so anstellen sollen und Kanake (oder Neger) bitte nicht so negativ bewertet werden sollen?


Nein. Bitte keine (Umkehr)Schlüsse ziehen und etwas umdrehen. Niemand redet über Neger. Das ist auch nicht das selbe wie Kanake, weil Kanake keine Jahrhunderte alte Geschichte hat. Also bitte beim Thema bleiben.

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>>Lieber TSE manche Leute, gerade ältere sind nicht so schnell, dass sie wissen, dass neuerdings ein "Ah, du kommst also aus Äthiopien" eine Beleidigung darstellt.
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>Kanake ist etwas ganz anderes als die unbedarfte Nachfrage nach Herkunft - das ist DIR genauso klar wie Schleuder.


Wer hat das entschieden und warum? Das ist das Thema im Text und warum wurden wir, die angeblich betroffenen nie danach gefragt? Im Gegenteil sogar, unsere gebauten Brücken wurden abgerissen

Würde da jetzt stehen du Scheiß Kanake, dann hättest du natürlich recht. Darum gehts aber nicht. Kanake war eine Zeitlang kein negativ behaftetes Wort mehr gewesen, bis es wieder dazu gemacht wurde. Vorrangig von Leuten die wollten das es ein Schimpfwort bleibt.

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>Gleichzeitig sollte man nicht über die Empfindungen von Menschen urteilen, die ggf. massiv von Rassismus betroffen sind und sich eben empfindlich zeigen, wenn es direkt falsche Rückschlüsse auf ihre Herkunft gibt. Das ist in dem Fall eine naive Nachfrage, die vermutlich nicht lange übel genommen wird, und dennoch kommentiert wurde.


Nein. Der Würzburger wurde assimiliert und verleugnet seine oder die Herkunft seiner Eltern.  Das ist dann eher ein Trauma das er bewältigen muss und nicht wir für ihn und wissen das jemand ein Trauma hat kann man sowieso nicht.

Nochmal: Gedanken lesen kann niemand und jetzt bei jedem Schwarzen davon auszugehen, dass es ja Rassismuss erfahren haben muss und ich deswegen extra Vorsichtig sein muss was ich sage, ist doch ein Vorurteil sondergleichen und für mich irgendwie rassistisch.

Die Schere im Kopf ist also da. Statt aufeinander zu zu gehen, geht man lieber in den Konflikt oder sich gleich komplett aus dem Weg.


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>>Jetzt baut derjenige für den Schleuder interesse bezeigt hat gleich eine Mauer auf, weil er erwartet das jeder Mensch ihn so anzusprechen hat wie er es sich in seinem Kopf ausgemalt hat.
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>Nein, es geht darum, dass irgendwann klar wurde, dass Kanake v.a. abwertend gemeint ist, in seinem eigentlich, via Duden verbrieften Wortsinn. Da muss man sich nicht naiv stellen, von wegen "unbedarft was gesagt und alle regen sich auf".


Ach, da ist sie wieder die deutsche Genauigkeit. Merkst du, dass du gerade eine unüberwindbaren Graben gebuddelt hast und und damit den eindruck erweckst dass jegliche Diskussion lieber im Keim ersticken willst.

Warum eigentlich? Also ja, du sagst war schon immer so, Duden steht es so usw. aber mal abgesehen von Duden und gemeinschatlichen Konsens, würde ich gerne wissen was du denkst und darüber empfindest, das wir sprachliche Rückschritte machen.

Nicht nur. Natürlich nicht nur. Wir machen viele Fortschritte, aber auch Rückschritte und die versuchen dir hier 2 Ausländer näher zu bringen und anstatt dich zu verschließen solltest du vielleicht versuchen unsere Perspektive einzunehmen.

Immerhin fandest du den Teil im Artikel der über die privaten Umstände spricht am Lesenswertesten. Diese Geschichte teilen sehr sehr sehr sehr viele Gastarbeiterkinder und glaub mir in vielen ausländischen Familien wird der Geisteszustand der deutschen hinterfragt und was die jetzt wieder für Diskussionen führen während es wichtigere Dinge gibt)

No offense. Aber meine Perspektive sollte auch zählen, immerhin bin ich es der sich angeblich durch das wort Kanaka beleidigt fühlen soll.



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>Gleichzeitig habe ich doch sehr wohl bestätigt, dass die Empfindlichkeit Überhand nehmen kann.


Ja, aber manche merken es nicht das sie Teil der Seite geworden sind die Überempfindlich ist.

Muss ich dir erklären wie nervig es eigentlich ist, wenn man als deutscher dem Ausländer in einer Diskussion mit Duden oder Rechtschreibung kommt?

Ich weiß das es nicht so gemeint ist und du hast dich ja auch nicht über meine Rechtschreibung aufgeregt sonden über die Bedeutung des Wortes.

Was trotzdem besonders witzig ist, weil der Duden sich auch wandelt und neues hinzukommt oder bestehendes angepasst wird.

Ein deutsches Wörterbuch bestimmt also darüber wie Wörter im Alltag und zwischenmenschlich genutzt werden und nicht die Individuen an sich?

Ich glaube eigentlich das es anders rum ist, sonst dürften wir im Schlafzimmer ja nur Safe Wörter wie Stop oder Aufhören verwenden.

Dinge, die nur deutsche Sagen würden: Nein, laut Duden ist Blaubeerpfannkuchen ein Frühstück und nirgends steht, dass man es als Safe word bei Sexspielen verwenden darf/kann.

>
>>Wäre ich der Gastgeber gewesen und er hätte sich beschwert bei mir, hätte ich beiden ein Bier in der Hand gedrückt und gesagt "Aber deine Familie stammt doch daher und du sprichst die Sprache" why so serious?
>
>Ja, wäre die korrekte Reaktion gewesen, auch imo.


Ich glaube da sind wir uns alle einig.

Können wir uns jetzt darüber unterhalten, dass aber so ein Verhalten toleriert und gefördert wird?

>
>>Aber wahrscheinlich wirst du mir gleich erzählen, dass ich ein verkappter Rassist bin weil ich (als Ausländer wohlgemekt) ich mir anmaße es okay zu finden wenn mich leute fragen woher ich komme.
>
>Lass es.
>
>>Mein Gegenüber zeigt damit als aller erstes nur interesse an mir. Mehr nicht. Jeden den diese Frage nervt, soll das gerne persönlich zum Ausdruck bringen, aber weder werde ich jetzt nochmal anfangen jeden darauf aufmerksam zu machen, dass es auch nerven kann noch mich künstlich aufregen wenn es mich nervt. Das sollte man erst mal untereinander klären und nicht gleich zum Gastgeber gehen.
>
>Korrekt. Albern. Stilblüte. Nicht alltäglich. Kaum erwähnenswert. Imo bemühtes "alle stellen sich an", weil eher Einzelfall in dieser Ausprägung.


Doch. Es ist Erwähnenswert und es nervt wenn man jedes mal wenn man das Thema anspricht als "Stell DICH mal nicht so an"  

Das ist eine unschöne Entwicklung.


>
>>Es geht um etwas so viel wichtigeres und du siehst Kanake als mühsamen Brückenschlag dorthin. Es war mal unser Wort. Genau wie das N-Wort haben wir uns das Wort angeeingnet.
>>
>>Kanak Attack, Kanak Sprek (tolles buch übrigens), und Chart Hits waren in den 90ern alles mega hits und haben uns in die Mitte der Gesellschaft geholt.
>
>Ja, alles richtig. Danach wurds eben im Wortsinn verändert, diente fast nur noch als Herabsetzung, und ward nicht mehr gern gesehen. Komplett normaler Vorgang.


Das Wort ist schon ein wenig älter und es war zuerst eine Herabsetzung, war wieder auf dem Weg zu normal und dann hat man irgendwann entschieden es wieder als Schinpfwort zu stufen.

Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass eine Kampagne mit "Ich bin Stolz Kanake zu sein" aus den Münder aller deutschen viel mehr für die Integration getan hätte, als ein "Du bist Deutschland " aus dem Mund eines Ausländers? (Da gab's doch mal diese Kampagne)

>
>Fotze war auch mal ein komplett normales Wort.


Und wenn man Fotze morgen wieder normal machen will wäre das nicht okay, weil im Duden steht ja jetzt die Bedeutung? Verstehe nicht worauf du hinaus willst.

Sprache wandelt sich, aber in so kurzer Zeit von böse zu gut zu böse? Fällt dir das nicht auf?

>
>>Jetzt dürfen nicht mal wir es mal sagen, weil ihr es immer noch abwertend sehen wollt/müsst und nicht anders könnt, während wir eigentlich schon vor 30 Jahrend damit abgeschlossen hatten und es sogar geteilt hatten (Siehe Film/Buch und Musik oben).
>
>Absurde Opferrolle imo. Jetzt dürft IHR das nicht mehr sagen? Es darf weiterhin jeder sagen. Wird halt Reaktionen hervorrufen, und das ist gut so.


Absurd, weil du es nicht verstehst oder weils nicht (be)greifber ist für dich, dass diese ständigen absurden opferrollen in die angeblich geschädigte reinsteigern und Vendetta fordern genau so ungesund ist fürs miteinander wie sich gegenseitig mit Hass zu überschütten?

Das erinnert mich alles einfach zu sehr an Idioten die Spaniern und Mexikanern das Wort Negro oder uns deutschen Digger verbieten wollten, weil irgendwo in den USA Digger mal ein Schimpfwort war. (War ein riesen TikTok Thema).

Das existiert alles und das sind nicht nur ein paar Idioten und ausnahmen. Vielleicht vor 2 Jahren noch. Das wird nur noch schlimmer werden, weil genau wie auf den Rechten Seiten es auf der linken Leute gibt die einfach komplett einen an der klatsche haben oder und jetzt kommen wir endlich zum Thema aus Schleuders Artikel, sich Leute mit immer neuen "Aufregern" die taschen vollgemacht haben.

Diese Grenzen wurden was Aufreger ist und was nicht sind so hart in so vielen Themen verschoben worden und das halt nicht nur bei Themen wo es Zeit oder auch überfällig war, sondern leider auch bei Themen wo wir schon viel weiter waren.


>
>>Während die Ausländer also sagten: "Hey Kanake bedeuret ja eigentlich Mensch und ist nie ein richtiges Schimpfwort gewesen, also Schwamm drüber!" kommt jetzt Vorstadt Michel der Ghetto nur aus dem Film kennt und und sagt mir mit gerümmpter Nase "ne lass mal. Wir wollen nicht so reden" und grenzt uns damit wieder aus.
>
>Siehe oben.


Im Kontext zu dem von mir geschriebenen fast schon ein Q.E.D.

Sorry.


>
>>Nicht eins davon wird im Text angezweifelt
>>
>>>Übersteigerungen gibts überall (siehe Rasta-Diskussion), aber ich bin froh, dass es allerlei Veränderungen gibt und Sprache und gesellschaftliche Wahrnehmung sich wandeln.
>
>
>Viele schlimmer: es geht allgemein und unspezifisch gegen eine ominöse "woke Doktrin" (lol).
>Die Woke-Doktrin breitet sich wie ein Virus aus, das auch Kinder infiziert.
>Woke bedeutet Spaltung
>usw.
>
>>Ja, das ist doch der Punkt. Es war schon soweit das man bestimmte Hürden überwunden hatte und nun wieder die selben Hürden aber in grün aufgebaut werden und man den weg jetzt rückwärts laufen soll.Ein Schritt Vor, Zwei Schritte zurück sozusagen.
>
>Dass Kanake mal als salopper Begriff okay war und es 30 Jahre später nicht mehr ist, sollte auch für Dich nicht der Untergang von Integration bedeuten. Der Großteil unserer Mitmenschen wird Kanake als das was es (inzwischen) ist empfinden: eine Herabsetzung.


Weil du es bestimmst und nicht mal in Betracht ziehst, dass man als gesellschaft ein Wort ändern kann. Obwohl du selbst sagst das es ja das es geht. Komisch.

Uns Ausländern wurde "verboten" eure Sprache weiterzuentwickeln also einen natürlichen Prozess zu durchlaufen und du bist der lebende Beweis dafür.

Du wehrst dich so massiv dagegen, dass es auch ein positives Wort sein könnte und checkst nicht, dass es nur negativ ist, weil jemand anderes es dir gesagt hat und/oder du damit aufgewachsen bist das negativ war.

Wir waren schon weiter und ich will eigentlich nur sagen, dass wenn es bestimmte Menschen nicht gegeben hätte, Kanake heute ein Wort wie digger oder alter hätte sein können.

Die Bereitschaft das Kriegsbeil zu begraben war da und Kanake ist im Wortursprung heilt kein Schmipfwort gewesen. Ihr deutschen habt daraus ein Schmipfwort gemacht und seid die einzigen dir drauf bestehen, das es auch eins bleibt.

>
>>Hier volle Zustimmung. Ich hätte den Artikel lieber woanders gesehen. Und da würde ich gerne wissen warum ausgerechnet AchGut. Einfach nur um zu provozieren?
>
>Ich bin einigermaßen fassungslos über diesen Move. Vermutlich eine Mischung aus Reichweitenlust, Provokation und, nunja, dem richtigen Publikum. Da hagelts eher "endlich sagts mal einer!"-Kommentar als anderswo.


Joa, schwierig zu sagen.


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