Thema:
Re:Hehe flat
Autor: Mampf
Datum:17.08.22 15:50
Antwort auf:Re:Hehe von token

>>>>Dennoch gehen mir die übertriebenen und Kompromisslosen reaktionen auf die Nerven, die nicht bereit sind, da zwischen Humor und diskriminierung zwischen den Zeilen zu  unterscheiden, und einfach alle in die selbe Schublade stecken (und somit wahren Rassismus banalisieren).
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>>>Es ist ja ein trauriger Treppenwitz dass genau die Szene, die wie kaum eine andere für den Begriff "Selbstzerfleischung" steht, aktuell schon durch Globalisierung im Kern längst bunten und diversen Gesellschaften beizubringen versucht, wie man aufeinander klar kommt. Klappt ja wunderbar.
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>>Ich kann es mir auch nur dadurch erklären, dass zu einem eine Verzweiflung sich breit macht, wie man gegen das auferstarken der populistischen Rechten reagieren soll, als auch dass der Konflikt in USA durch die extreme Polarisierunf, da besonders Brisanz ist. Ich mein, hier in D hatten wir seit dem 2. Ww nie diese extreme Präsenz von xenophobie und Rassismus. Sicherlich war Rassismus hier nicht zu selten hinter vorgehaltener Hand vorhanden, aber in usa gab es da nie den radikalen Einschnitt, den die deutschen nach ww2 mit gemacht haben.
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>>Daher kann ich schon verstehen dass sich in usa partiell so eine sensibilisierung durchgesetzt hat. Ich heiße es nicht in allen Fällen gut, aber es ist bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar. Leider werbe  dann fleißig und unreflektiert die Früchte der dortigen Debatte hierher importiert, und gerade in Sachen virtueller selbsprofilierung und gegenseitigem Misstrauen war das imo ein ganz übler Katalysator in Sachen Debatte.
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>>Letzendlich hat das der populistischen rechten einen Bärendienst erwiesen.
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>Mein Eindruck ist, es ist ein komplizierter Clusterfuck, aber ich teile hierbei die Einschätzung, wenn man sich die Frage stellt, haben wir den Bums erfunden oder eher importiert, dann geht's bei der Analyse von Ursachen über den großen Teich.



Komplizierter CLusterfuck trifft es vermutlich ganz gut. Ich mein, auch hier in D gab es da sicherlich das eine oder andere Thema, wo es kompliziert war, darüber öffentlich zu reden, und wo man bei falscher Wortwahl sich selbst ins falsche Licht rücken konnte. Aber ich denke, da gab es Zeiten, da war es durchaus leichter, dies wieder zurecht zu Rücken, ohne dabei völlig die Würde oder Glaubhaftigkeit zu verlieren. Man muss aber auch noch zwischen Person in öffentlicher Beobachtung als öffentliche Privatgespräche (siehe Twitter und co.) unterscheiden.

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>Verkürzt sehe ich den Anstoßpunkt dieser Degeneration von Debatte und Demokratieverständnis bei Menschen wie Rupert Murdoch, welcher bspw. als Medienprofi sehr gut verstanden hat wie man Menschen in der heutigen Medienlandschaft im Sinne der eigenen Zielsetzungen hervorragend mobilisieren kann.
>Dabei heiligte der Zweck die Mittel.
>Das funktionierte so gut dass es zum globalen Phänomen wurde, da war sie also, die neue aus dem Schlummerschlaf erwachte Rechte, und dieser "Macht" fehlte ein Gegengewicht.
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Hmm, interessant. Hatte den Namen nicht so auf dem Schirm, aber ein Blick auf sein Medienimperium macht es schnell deutlich , was du meinst. Ja, das Gegengewicht und vorallem die passende Strategie fehlte. Die Altbewährte Strategie gege Rechts half hier nicht mehr weiter, bzw. immer weniger.



>Dafür dass dann als Reaktion auch was in die andere Richtung passiert, hab ich ebenso "Verständnis".
>Auch dafür, dass bei dieser Bewegung das Fairplay und die Vernunft und das Bedürfnis nach einem in der Breite der Gesellschaft abbildbaren Konsens ebenfalls als Hemmschuh begriffen wird, wenn es darum geht "Macht zu generieren".
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>Das was diese Szene macht "funktioniert" entsprechend gut, aber auch hier heiligt der Zweck die Mittel.
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Findest du? Ich habe zwar den Eindruck, dass die Schlagkräftigkeit zwar nciht nachlässt, aber gerade im unteren sozialen Milleu der Support rapide abbricht. Der Interlektuelle Überbau hat da seit langem die LEbensrealität, vorallem der zu schützenden Randgruppen überholt.

>Nur, beide Strömungen sind leider auf einer road to nowhere die letztlich nur in einem großen Knall enden kann, wo sich am Ende des Tages Menschen die "eigentlich" keine Probleme miteinander haben, gegenseitig die Fressen polieren.
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>Enstprechend halte ich es für einen großen Fehler sich entweder vor den einen oder anderen Karren spannen zu lassen.


Sehe ich auch so. Ich versuche mich (abseits von hier, dem Forum, aber auch hier immer weniger) da eher raus zu halten, bzw. vielleicht doch hier und da auf mehr Konsens zu stossen. Und habe auch gemerkt, dass ein wenig  Gelassenheit bei bestimmten Themen mehr überzeugen kann, als mit fest zusammengebissenen Zähnen und ständiger Bezichtigung und Unterstellung von Haltungen sich mehr erreichen lässt.
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>Leider passiert aber genau das weil beide Szenen mit ihren hirnverbrannten Methoden so erfolgreich sind. Das Gegengewicht, was aktuell als dritte Gewalt fehlt, ist die Mitte der Gesellschaft. Die mal beiden Seiten den Vogel zeigt.
>Stattdessen lässt man sich, eben auch _weil_ die Methoden halt auch erfolgreich sind, akquirieren. Choose your team.
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Word!


>tl;dr:
>



lel


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