Thema:
Uniper... kann mir das jemand erklären? flat
Autor: BOBELE
Datum:05.08.22 09:27
Antwort auf:Politik in Europa, Deutschland und Ländern #21 von Matze

Da ist diese Firma Uniper, die für die Gasversorgung des Landes unverzichtbar ist. Weil die auf der einen Seite Gas teurer als geplant einkaufen muss und auf der anderen Seite langfristige Verträge mit Kunden hat, so dass sie die höheren Kosten nicht an die Abnehmer weitergeben kann, steht eine Insolvenz im Raum und die muss man unbedingt verhindern, weil der Laden eben systemrelevant ist.

So weit ist das klar.

Nun ist Uniper aber ein börsennotiertes Unternehmen. Nach meinem Verständnis sind die Aktionäre also die Unternehmer, die auch das unternehmerische Risiko tragen müssen. Zumindst in soweit, dass im Falle einer Insovenz ihre Anteile nichts mehr Wert sind. Der Staat will nun also wegen der Systemrelevanz über ein Umlage Geld von den Bürgern einsammeln, um unter anderem das Unternehmen Uniper vor der Insolvenz zu retten. Auf der anderen Seite behalten aber die Aktionäre ihre Aktien, die zur Zeit noch immer einen Wert von fast 7 Euro haben und in der Summer einen Wert von 2,56 Mrd. Euro darstellen. Während also die Bürger das Unternehmen retten, behalten die Aktionäre ihre Aktien im Wert von mehreren Milliarden Euro und nach Ende der Krise kassieren die dann auch fein wieder Dividenden, wenn das Unternehmen mal wieder Gewinne macht.

Müsste der Staat also nicht eigentlich zunächst alle Aktien einkassieren, die ja im Falle einer Insolvenz eh nichts mehr Wert gewesen wären, und dann zur Rettung das Geld des Steuerzahlers ins Unternehmen pumpen. Und wenn das Unternehmen dann wieder in ruhigem Fahrwasser ist und Gewinne erwirtschaftet, veräussert man die Aktien wieder oder kassiert eben dann als Staat die Dividenden. Halt IRGENDWAS anderes als das typische "Gewinne privatisieren, Verluste vergesellschaftlichen".

Oder seh ich da was falsch?


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