Thema:
Gibt es bei uns leider nicht flat
Autor: JPS
Datum:04.08.22 01:35
Antwort auf:Pfui: Gorillas im Großteil des Ruhrgebiets weg von Matze

Nur Prime Now + Fresh und Rewe - Prime Now gibt es inzwischen aber leider nicht mehr und Fresh hat die letzten 1-2 Jahre das Sortiment deutlich verkleinert und die verfügbaren Lieferfenster extrem verkleinert. Wundert mich ein wenig, dass Corona bei Amazon statt für eine Vergrößerung eher für ein Abspecken gesorgt hat.

Trotzdem war ich seit Corona kein einziges Mal für mich selbst im Supermarkt und habe mir alles von einem der 2-3 Dienste liefern lassen. Wenn das Sortiment ein wenig ausgebaut würde und bei Rewe nicht bei jeder zweiten Bestellung 08/15 Artikel durch Ersatzartikel ersetzt würden, wäre das perfekt.

Wie dumm muss man sein, dass man die Vollzucker-Variante eines Softdrinks als geeigneten Ersatzartikel für das Light-Produkt ansieht, statt dann eben auf einen anderen Hersteller der gleichen Preisklasse zu wechseln. Ich werde mir sicher nicht 5000 kcal Zucker reinpfeifen, nur weil der Laden das gewünschte Produkt nicht liefern kann.

Kann man zwar ablehnen, bringt aber dann natürlich die Planung durcheinander - zumal man bei Rewe pro Bestellung nur zwei Getränke-Artikel ohne Aufschlag bestellen kann. Lässt sich also dann selbst mit ausreichend Vorrat nur aufwendig über Wochen hinweg wieder ausgleichen.

Und warum sind solche Softdrinks überhaupt so oft (gefühlt 30%+) ausverkauft? Gerade das zentrale Lager sollte doch solche Versorgungslücken leicht vermeidbar machen. Überhaupt kann es doch nicht so schwer sein, den Lagerbestand vernünftig zu pflegen, so dass man schon bei der Bestellung selbst auf Alternativen ausweichen kann, statt dann bei der Lieferung vor vollendete Tatsache gestellt zu werden.

Klar Aldi ist günstiger, aber auf Rewe-Niveau kommt man bei all diesen Diensten schon raus, ohne dafür Zeit verschwenden oder Getränke schleppen zu müssen. Zu den Hochzeiten von Prime Now gab es auch regelmäßig Gratis-Proben, so dass es sogar günstiger als im Supermarkt war. Das ist leider inzwischen vorbei.

Sehe es auch für die Umwelt nicht kritisch. So eine Liefertour wird automatisiert für optimale Streckenführung geplant und man sieht bei den Zwischenstopps, das der selbst bei mir im kleinen "Dorf" alle paar Ecken hält.

Mit dieser geringen Distanz pro Stopp käme ich selbst nicht zum Supermarkt - und der Transport vom Lager in die Märkte fällt noch zusätzlich weg. Auch das Ablaufdatum lässt sich mit einem großen Lager und automatisierten Angeboten im Onlineshop besser steuern, so dass weniger als mit vielen kleineren Verkaufsflächen weggeworfen werden muss.

Da sind diese Schnäppchenjäger, die ihren Wocheneinkauf auf drei Supermärkte verteilt selbst mit dem Auto durchführen weit kritischer. Zumindest da haben erhöhte Spritpreise eine positive Wirkung, aber diese Schäppchenjäger rechnen das an der Stelle dann oft gar nicht durch, sondern sehen nur die reinen Artikelpreise und nicht die Nebenkosten und den Zeitaufwand. Da wird die wöchentliche Einkaufstour dann zum mehrstündigen Event gemacht.

Die Fahrer werden zwar vermutlich zu schlecht bezahlt, aber das gilt für die Einräumer und Kassierer im Supermarkt auch. Beim Ausliefern gibt es wenigstens noch gelegentlich Trinkgeld, was die Kassierer im Supermarkt eher nicht bekommen, wenn man von ein paar Cent Wechselgeld absieht.

Leider haben die Lieferdienste die Mindestbestellwerte angezogen, was mich dazu zwingt, größere Bestellungen abzusetzen. Früher habe ich öfter Mal gezielt so auf zwei Bestellungen aufgeteilt, dass jede Bestellung noch ohne große Mühe mit einem Gang erledigt werden konnte. Jetzt müssen sie oft 2x laufen oder (was viel zu oft vorkommt) wie ein überladener Packesel die Treppen raufschleichen. Auch wieder eine Sache die ich nicht verstehe, da man in der gleichen Zeit mit dem halben Gewicht auch locker auch 2x gehen könnte ohne sich dabei den Rücken kaputt zu machen.


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