Thema:
Re:Pfui: Gorillas im Großteil des Ruhrgebiets weg flat
Autor: magus
Datum:03.08.22 21:19
Antwort auf:Re:Pfui: Gorillas im Großteil des Ruhrgebiets weg von Droog

>>https://www.waz.de/staedte/essen/gorillas-zieht-sich-aus-revierstaedten-zurueck-und-in-essen-id236058369.html
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>>Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund. Münster auch noch. Hier in der Gegend ist nur noch Essen übrig.
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>>Das schlimmste ist, dass man es nicht mal für nötig hält, das seinen Stammkunden per Mail mitzuteilen; vorgestern (!) kam noch eine Mail mit neuen AGBs. Auch die App meldet nichts, man kann weiter seine Adresse auswählen, es wird dann nur einfach dauerhaft "Geschlossen" angezeigt. Hätte ich nicht zufällig den Artikel entdeckt, dann wüsste ich davon gar nichts und hätte mich Freitag vermutlich gewundert.
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>Die, die auf diese Dienste angewiesen wären(gebrechliche Rentner) nehmen solche doch zu 99% gar nicht in Anspruch, sondern bestellen über die klassischen Märkte.
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>Ich persönlich kenne in meinem Umfeld auch keinen der diese nutzt, selbst relativ junge Menschen gehen vorwiegend ins Geschäft und zwar nicht wegen der Beratung, sondern weil  ihnen Sensorik beim einkaufen sehr wichtig ist,ganz gleich wie tadellos die Ware der Lieferdienste sein soll.
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>Ist wohl wieder so ein Großstadt/Maniac-Ding um hipp zu bleiben ;-)Oder Studis, die sich zu fein sind, um mit dem Pöbel einkaufen zu gehen. Nun gut,aber vielleicht habe ich mal wieder keine Ahnung...


Ich beschreibe dir mal die tatsächliche Zielgruppe:

Faule Menschen! ;)

Nein, die Hauptzielgruppe sind spontan und kleinst Einkäufe für Berufstätige die nach oder vor der Arbeit vielleicht nicht noch den Umweg zum Supermarkt machen wollen.

Es gab sowas ja schon früher aber meistens halt nicht für Spontaneinkäufe. Man musste bei Edeka und co Vorbestellen für einen bestimmten Tag. Ich kenne das jedenfalls noch aus meiner Zeit als Praktikant bei Rewe mit 16. Da hat mich der Chef mal auf ne Auslieferungstour mitgenommen. Das waren alles Rentner die selbst nicht in der Lage waren einzukaufen.

Wenn mir aber jetzt gerade Morgens der Kaffee und die Butter fehlt, gibt's nicht besseres als das eben in der App zu bestellen, Duschen zu gehen und dann meißtens schon die klingel zu hören wenn man fertig geworden ist.

Ich hab zwar so auch öfters schon mal meinen Wocheneinkauf erledigt nach einer stressigen Arbeitswoche, aber in der Regel sind es diese Spontan Einkäufe die man dort macht.

Für den Wocheneinkauf kenn ja meine Standardprodukte und die Klick ich mir eben in der App zusammen, schaue noch ob es Angebote gibt (Genau wie in Supermarkt) und kann dann ab kauf mental schon das Wochenende einleiten.

Bester Dienst ist aber Flaschenpost (ehemals Durstexpress). Ich hab Jahrzehnte, weil ich nie ein eigenes Auto besessen habe und auch nie brauchte, mehrmals die Woche Getränke gekauft. 4 Liter Wasser und 1 Liter Saft war so 2 mal die Woche üblich.

Jetzt bestell ich mir Kisten nach Hause, hab nicht ständig Pfandautomaten Stress (Wäre eigentlich einen eigenen Thread Wert, was da alles so passiert in so einer Schlange vorm Automaten) und immer meine Getränke zu Hause. Für mich und meinen besuch. Das ist schon eine Steigerung der Lebensqualität für mich.

Ich verstehe jedenfalls die skepsis gegenüber Lebensmittel Lieferservices ein wenig. Es ist ein logischer Schritt in unserer Kapitalismus Gesellschaft, dass wir unliebsame sich wiederholenden Aufgaben an Dienstleister abgeben. Immerhin kaufen wir seit Jahren alles andere bereits in Internet, warum also nicht auch den regelmäßigen Wocheneinkauf?

Ich denke wir werden in ein paar Jahren von den großen Ketten auch immer mehr Hybridmärkte sehen. Aktuell kann man in einem Flink oder Gorillas lager nämlich nicht einfach so einkaufen.
Wenn das irgendwann auch noch geht (natürlich mit der App ohne Kassen und co), dann wirds ne kleine Revolution in Lebensmittel Einzelhandel geben.


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