Thema:
Re:*kotz* flat
Autor: Pezking
Datum:21.07.22 16:39
Antwort auf:Re:*kotz* von Pat Bateman

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>>Er ist insofern wichtiger, dass er für uns zunächst wirtschaftlich, aber auch militärisch enorme Auswirkungen haben wird. Wir haben es hier immerhin mit einem sehr mächtigen Aggressor (Größe des Landes + Atommacht) auf dem gleichen Kontinent zu tun.
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>>Du kannst die Nachrichten zwar ausblenden, die wirtschaftlichen Auswirkungen wirst Du aber trotzdem zu spüren bekommen.
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>>Militärisch ist die größte Bedrohung wohl auf absehbare Zeit eher die atomare und eher unwahrscheinlich das wir in einen konventionellen Krieg auf deutschem Boden verwickelt werden, trotzdem muss entsprechend aufgerüstet werden, mit Geld das dann auch wieder an anderer Stelle fehlt und die dauerhafte Gefahr eines Atomkrieges bei dem wir mitten im Zielgebiet liegen auch nicht gerade eine angenehme Lebenssituation.
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>Vollste Zustimmung, aber das hab ich nicht gemeint. Mir ging es mehr um die Moral. In Afrika kracht es praktisch dauernd kriegerisch und Afghanistan ging sehr, sehr lange.
>Die meisten Leute (nicht alle) haben darauf mehr so schulterzuckend reagiert "ist halt so", "was will man auch machen" sie haben es als unschöne Gegebenheit akzeptiert.
>Was jetzt die Ukraine angeht, ist eine viel größere Betroffenheit da. Und da frag ich mich halt warum - der Mensch ist doch Mensch.


Ich denke das liegt an der Rollenverteilung. Was Russland in der Ukraine veranstaltet ist eine klassische imperialistische Invasion, garniert mit dem Willen zum Völkermord. Es gibt einen klaren Aggressor und ein überfallenes Opfer, das sich bestmöglich verteidigt.

Zu unseren Lebzeiten gab es bislang kaum militärische Konflikte, die ähnlich banal gestrickt waren. Bürgerkriege zum Beispiel sind weitaus komplexer und schwieriger zu beurteilen.

Beim russischen Überfall auf die Ukraine hingegen gibt es eine erschreckend klare Gut-Böse-Rollenverteilung. Und das auch noch in alarmierender Nähe zu Deutschland und mit einem Kriegsschauplatz, der nicht allzu eklatante Unterschiede zu unserem eigenen Alltag aufweist. Erst vor zehn Jahren fand dort eine Europameisterschaft statt.

Natürlich erregt diese Mixtur hierzuland mehr Aufmerksamkeit, mehr Ängste, mehr Wut und auch mehr Betroffenheit.

Und die Feststellung, dass "Mensch doch Mensch ist", sollte eben nicht zu mehr buchstäblicher Gleichgültigkeit führen.


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