Thema:
Re:Ähnliche Frage wie Moosmann (im kleineren Maßstab...) flat
Autor: K!M
Datum:04.07.22 22:39
Antwort auf:Ähnliche Frage wie Moosmann (im kleineren Maßstab...) von Xtant

>Seit knapp einem Jahr gibt es für die Zustellstützpunkte (ZSP) der Deutschen Post ein neues Führungskonzept: Der so genannte Standortleiter bekam viel mehr Verantwortung übertragen; hat jetzt auch einige Bürosessel-Arbeiten übernommen (etwa Personalplanung, Qualitätssicherung...), wofür das reine Zustellen um ca. ein drittel (bzw. 10 Wochenstunden) zurückgefahren wurde.
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>Je nach Größe des ZSPs gibt es noch einen zweiten Mann, der sich "Teamleiter" nennt und automatisch auch der Stellvertreter des Standortleiters ist. Seine Aufgabe leitet sich schon vom Namen ab; dazu übernimmt er kleinere Tätigkeiten, die ihm vom StL deligiert werden. Dafür sind in der Woche 1,5h vorgesehen; sein Zustellbezirk ist entsprechend auch minimal (im Prinzip nicht spürbar) kleiner.
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>Ich bin so ein Teamleiter.
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>Wir werden nach Tarifvertrag bezahlt, der in etwa dem eines "alten" TVÖDs entspricht (im eigentlichen TVÖD sind inzwischen einige AN-freundliche Verbesserungen eingeflossen, die von der Post nicht übernommen wurden).
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>Gegenüber einem normalen Zusteller liege ich eine Entgeltgruppe höher und bekomme 50 Euro Bruttopauschale dafür, dass ich an im Schnitt 5 Tagen pro Monat Standortleiter spielen darf (wenn der halt seinen planmäßig freien Tag hat). Netto macht das insgesamt knapp über 100 Euro aus - für ein wirklich ordentliches Mehr an Verantwortung und Stress gegenüber einem normalen Zusteller.
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>Der Standortleiter liegt nochmal zwei Entgeltgruppen über dem Teamleiter, was netto ungefähr 300 Euro entspricht.


Das hängt doch mehr von der Steuerklasse ab wie viel netto das ist, oder nicht?!

>Die Tätigkeit eines Teamleiters ist nirgendwo schriftlich im Sinne des Arbeitsrechts fixiert. Außer, dass er eben den Standortleiter bei seiner Abwesenheit vertritt und dafür die Pauschale bekommt. Ich habe halt einfach einen Arbeitsvertrag mit einer um eine Stufe höheren Entgeltgruppe; ohne dass Gründe dafür angegeben sind.
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>Nun ist "mein" Standortleiter ein rechter Abseiler. Er ist gerne mal krank, muss wegen seinen Kindern zuhause bleiben etc. Vor allem aber war er jetzt zwei Mal für insgesamt fast 9 Wochen in Elternzeit. Insgesamt habe ich ihn im letzten Jahr gut 17 Wochen vertreten, die einzelnen freien Tage nicht mitgezählt. Also in etwa ein Dritteljahr. Und dabei wird von mir verlangt, dass ich ihn zu 100% vertreten kann, also mit sämtlichen anstehenden Aufgaben und nicht nur, um den ZSP "über Wasser zu halten", wie es vielleicht für einzelne Tage reichen würde. Normal wären sechs Wochen Vertretung (der Urlaub halt) und evtl. der ein oder andere Krankheitstag.
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>Dass meine Entlohnung dafür insgesamt ein Witz ist, muss man nicht groß diskutieren IMO.
>Meine Frage: Habe ich einen irgendwie gearteten Anspruch auf mehr bzw. die Entgeltgruppe des StL? Konkret vor allem auf die längeren Phasen während seiner Elternzeit bezogen, in der ich seine Aufgaben und Verantwortungsbereiche komplett und "am Stück" übernommen habe?
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>Wie gesagt, frei verhandelbare Gehälter und Entlohnungen gibt es bei uns nicht.


Geh zum Betriebsrat, die können die sehr gut helfen bei sowas, das geht erstmal auch anonym per Telefon. Gerade bei euch in der Branche ist ja einiges tariflich geregelt.


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