Thema:
Re:Das 1. Halbjahr 2022 war schon heftig… flat
Autor: _bla_
Datum:04.07.22 15:07
Antwort auf:Re:Das 1. Halbjahr 2022 war schon heftig… von Kilian

>Doch, das Geld ist erst mal weg und bei locker der Hälfte dieser Werte würde ich stark bezweifeln (im Prinzip alles südlich von AirBnB), dass sie sich wieder erholen.

Es gab das Geld nie, es gab immer nur die Firmenanteile und diese Firmenanteile sind immer noch vorhanden. Was sich geändert hat, ist die Einschätzung des Marktes wie viel diese Firmenanteile wert sind.

>Meine Prognose: Es wird "im Westen" auch langfristig alles runtergehen (Ausnahmen sind Rüstungsindustrie und Erneuerbare wg. langfristiger öffentl. Förderungen). In unseren Lebzeiten wird es nie wieder so günstiges Geld geben und daher auch viel weniger VC, was wiederum Innovationen hemmt und die ganze Wirtschaft belastet.

Da wäre ich mir nicht so sicher. VC ist eine Reaktion darauf, das es viel Kapital gibt, was angelegt werden soll, aber kaum Möglichkeiten das Geld sowohl sicher, als auch profitabel anzulegen. Also wird ins Risiko gegangen, um trotzdem gute Profite zu erreichen. Schon aus demografischen Gründen wird diese Situation noch ziemlich lange bestehen bleiben. Die Leute wollen jetzt massenhaft ihr Geld fürs Alter anlegen und später dann konsumieren, wenn nur noch weniger Arbeitskräfte vorhanden sind. Das eine Anlage in einer solchen Situation sicher ist und gleichzeitig zu einem realen Wertzuwachs führt ist doch fast ausgeschlossen. Wenn sowohl Arbeitskräfte als auch andere Resourcen immer knapper und teuer werden, dann kann „weiter so“, also die etablierten Firmen und Geschäftsmodelle nicht zu tatsächlichen Wertsteigerungen führen. Was noch als Ausweg funktionieren kann, sind eben gerade innovative Firmen, die effektiver als die bisherigen Firmen arbeiten. Deshalb glaube ich das VC weiter funktionieren wird, auch wenn die Kapitalgeber vielleicht genauer hinschauen werden, was aber nicht unbedingt schlecht ist, wenn nicht mehr jeder Unfug finanziert wird. Wir werden kein Problem haben, nur weil das nächste Juicero keine 120 Millionen Dollar mehr einsammeln kann.


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