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Re:Guter Text, für mich der wichtigste Absatz: flat
Autor: Link
Datum:03.07.22 22:50
Antwort auf:Re:Guter Text, für mich der wichtigste Absatz: von Telemesse

>>>>>>"Die Probleme um die schlechte Infrastruktur, schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne machten klar, dass sich etwas ändern müsse im Land, sagt der Verkehrsforscher Andreas Knie. Mobilität könne kaum so billig bleiben wie bisher. Die Infrastruktur müsse künftig besser ausgestattet, die Beschäftigten besser bezahlt werden. Kosten, die auf die Nutzer durchschlagen würden, sagt Knie. Und das bei steigenden Treibstoffpreisen. Die Gesellschaft werde das vor wichtige Fragen stellen. Denn Mobilität werde als Freiheit wahrgenommen. Sie dürfe nicht nur etwas für Reiche sein. Knie plädiert dafür, Entlastungen für Wohlhabende wie etwa das Dienstwagenprivileg zugunsten einer Unterstützung der unteren Einkommen abzubauen. Während sich die Probleme im Luftverkehr schneller lösen ließen, sei der Kampf gegen die marode Infrastruktur von Schiene und Straße eine Aufgabe für das gesamte Jahrzehnt."
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>>>>>Mich würde mal interessieren wie die vielfach geforderte Abschaffung des „Dienstwagenprivillegs“ Mehreinnahmen für den Statt generieren soll, die dann wieder woanders ausgeschüttet werden sollen.
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>>>>Laut Umweltbundesamt beläuft sich das Ganze auf eine jährliche Subventionierung von 3,1 Milliarden Euro:
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>>>>https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dienstwagen-privileg-umverteilung-abschaffen-1.5441037
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>>>>Ich hab's nicht nachgerechnet, aber man darf wohl davon ausgehen, dass der Großteil der Dienstwagennutzer ohne Dienstwagen nicht plötzlich zum militanten Radfahrer mutieren würde.
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>>>Da kann man ja auch nix nachrechnen weil da keine Rechnung präsentiert wird. Gerade die würde mich aber mal interessieren. In dem Text wird aber nur mit Zahlen und Behauptungen agiert ohne das man da einen konkreten Zusammenhang nachvollziehen könnte.
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>>Hier noch eine deutlich höhere Schätzung:
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>>[https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/transport-environment-studie-dienstwagen-verbrenner-subvention-co2-steuergeld/]
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>>Ich stecke in dem Thema nicht so drin, bin weder Dienstwagen- noch Autofahrer. Aber dass da für den Staat gar nichts zu holen wäre, erscheint mir angesichts dieser Schätzungen sehr unwahrscheinlich. Auch das Umweltbundesamt wird sich die Zahl ja nicht aus dem Allerwertesten gezogen haben.
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>Ich hab eben keine Ahnung wie das Umweltbundesamt auf die Zahlen kommt. Nur deswegen würde mich einfach die Rechnung oder Schätzung interessieren und unter welchen Annahmen diese zustande kommt.
>Wir haben z.b. 5 Firmenwagen im Betrieb. Alles Aussendienstmitarbeiter die die Fahrzeuge überwiegend geschäftlich benötigen. Dabei gab es auch keine Gehaltsumwandlung bei den Gehältern sondern die Fahrzeuge sind Bestandteil der Geschäftsausstattung um den Job machen zu können. Der Privatnutzungsanteil liegt hierbei bei ca. 20 bis maximal 30%. Wenn die Möglichkeit der Privatnutzung jetzt wegfallen würde, würde keiner der 5 ein höheres Bruttogehalt bekommen und hätte aufgrund der wegfallenden 1% Versteuerung im Schnitt 300 Euro mehr Netto. Die 5 Autos dürften dann nur noch für die 70-80% Betriebsfahrten genutzt werden und die Angestellten würden sich höchstwahrscheinlich noch einen zusätzlichen Privat PKW anschaffen. Als Arbeitgeber würde ich ein paar Euro an Betriebskosten für die 20-30% geringere Laufleistung sparen alle anderen Kosten wären nach wie vor Betriebsausgaben.
>Wo also gibt es hier einen Benefit für den Fiskus?
>Den gibt es imo doch nur wenn der Privatnutzungsanteil sehr hoch ist und der Weg zur Arbeit möglichst gering ist (sonst erhöht sich der zu versteuernde Betrag nämlich nochmal merklich).
>Daneben ist es bei uns so, das die Mitarbeiter selbst daran interessiert sind die Listenpreise moderat zu halten um den zu versteuernden Anteil gering zu halten und auch das Interesse an E-Autos ist sehr hoch, da hier eben der zu versteuernde Wert deutlich niedriger ist als beim Verbrenner. Deswegen haben wir auch seit kurzem den ersten Vollelektro (BMW i3s) im Fuhrpark.
>Um also überhaupt mal die Sachlage beurteilen zu können wäre es mal wichtig zu wissen wie hoch denn überhaupt der durchschnittliche Privatnutzungsanteil bei Dienstwagen ist. Ich habe aber das Gefühl das hier immer davon ausgegangen wird das Dienstwagen nur leitende Angestellte in der 100k Euro Klasse bekommen, die die Autos fast nur Privat nutzen und direkt neben dem Büro wohnen.
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>>Mir ging's bei dem Zitat oben eh weniger um das Beispiel Dienstwagen als um die Grundaussage, dass Mobilität den nötigen Investitionen zum Trotz für alle bezahlbar bleiben muss.
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>Und genau deswegen ist es doch sehr wichtig mal genaue und vor allem realistische Berechnungen zu Gesicht zu bekommen um eine angedachte eine Maßnahme überhaupt mal beurteilen zu können.


Gut möglich, dass man die genauen Berechnungen irgendwo findet, hab danach nun nicht ausgiebig gesucht.


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