Thema:
Re:Er plappert einfach das nach flat
Autor: deros
Datum:27.06.22 10:43
Antwort auf:Re:Er plappert einfach das nach von DJS

>>was schon der BDI-Präsident oder die wirtschaftnahen Institute an neoliberalem Unsinn verzapfen.
>>
>>Wie man nur ansatzweise in einem Arbeitnehmermarkt, wo händeringend Leute gesucht werden, mehr Überstunden fordern kann bleibt mir ein Rätsel.
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>Macht das nicht gerade dann Sinn, aus wirtschaftlicher Sicht meine ich. Wenn es zu wenige Leute gibt, die einen Job erledigen können, dann müssen es eben die tun, die da sind. Und das bedeutet Überstunden.
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>Würde es genug Arbeitnehmer geben, dann könnte man mehrere Menschen einstellen, die sich den Job dann teilen würden. Würde man vermutlich zwar nicht tun, aber das ist ein anderes Thema. ;)
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In vielen Jobs, in denen händeringend gesucht wird, gibt es gerade daher einen Mangel, weil die Berufe sowohl finanziell wie aus Sicht der Arbeitsbedingungen unattraktiv sind. Diese Jobs noch unattraktiver zu machen, verstärkt höchstens das Problem. Dann findest du immer noch keine neuen Leute und die Leute, die du hast, vergraulst du auch noch schneller als du es jetzt schon tust.

Und ganz grundsätzlich über alle Branchen hinweg gilt, dass mehr Arbeitsstunden nicht mehr Effizienz oder Produktivität entsprechen. Es kommt ja nicht von irgendwo, dass international aktuell eigentlich entgegenlaufende Modelle mit reduzierten/flexibleren Stunden im Trend liegen, die gleichzeitig eine gesteigerte Effizienz versprechen sollen - weil Menschen eben keine Maschinen sind, die ungeachtet des eigenen Wohls mit konstanter Qualität vor sich hin arbeiten.

Und es ist ärgerlich, dass ausgerechnet die Wirtschaftspartei sich damit begnügt, die wirtschaftwissenschaftlichen Weisheiten von vor 30 Jahren abzuspulen. Es ist gerade dieses unflexible Beharren auf veraltete Wirtschaftsmodelle das uns eines Tages zum Verhängnis werden könnte.


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