| Pfui: Straßenbau |  |
Ich bin ja wirklich kein "In Deutschland ist ja alles so scheiße!"-Typ. Aber kann es sein, dass wir beim Straßenbau inzwischen auf Dritte-Welt-Niveau angekommen sind?
Beispiel: In einem Dörfchen hier wird die "Brücke" über den Dorfbach erneuert - mit entsprechenden begleitenden Baumaßnahmen. Okay, es ist eine Bundesstraße mit entsprechendem Durchgangsverkehr. Aber die "Brücke besteht aus einer ca. 10 Meter langen Betonplatte, die auch schon liegt. Trotzdem soll das Ganze frühestens zu Weihnachten fertiggestellt sein; die Bauarbeiten haben sich dann mindestens ein Jahr hingezogen. Vorher wurde für die Fußgänger (Straße ist vollgesperrt) recht aufwendig ein Übergang über den Bach hinbetoniert und -geteert. War wohl ein Muss, weil es ansonsten zu ca. 25 Häusern keinen offiziellen Fußweg mehr gegeben hätte...
Fährt man an einer (bayerischen) Autobahnbaustelle vorbei, sieht das immer sehr relaxt bis menschenleer aus. Ich will den armen Bauarbeitern nix unterstellen, ich würde den Job nicht machen wollen. Aber echter Hochbetrieb, um so ein Ding möglichst schnell fertig zu haben, sieht für mich komplett anders aus. Egal, an welchem Wochentag und zu welcher Uhrzeit man vorbeikommt.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Intensität der Arbeiten wirklich dem entspricht, was in den Verträgen so vorgesehen ist.
Ich bin 2001 nach Würzburg gezogen. Auf der A3 rund um die Stadt (vor allem von Richtung Nürnberg her) wird da jetzt schon seit mindestens 21(!) Jahren immer irgendwo rumgebaut - und ich weiß nicht, wie lange das davor schon so ging.
Kürzlich von Südtirol heimgefahren. Ab Innsbruck Autobahn - bis zur Grenze nix, was auch nur annähernd nach Baustelle aussah (zumindest nix, was irgendwie den Verkehr gestört hätte). Hinter der Grenze innerhalb der ersten 10 Kilometer gleich zwei Baustellen. Die A3 zwischen Nürnberg und Würzburg wirkt wie ein einziges großes Experiment, wie weit man Menschen am Steuer mit sowas quälen kann, bevor sie komplett ausrasten.