Thema:
Re:Warum Özdemir? flat
Autor: Transistor
Datum:26.06.22 14:25
Antwort auf:Re:Warum Özdemir? von Xtant

>Mir fallen spontan so wenig Minister beim Namen ein wie selten zuvor. (Dabei ist das MEINE Regierung) Und ich halte das für eine gute Sache. Warum? Ein Minister ist kein Promi, er soll einfach seine Arbeit machen.

Da habe ich eine andere Sicht auf die Dinge. Promi im Sinne von "Bunte" & Co nicht, aber der Minister (oder Bundeskanzler) ist das Gesicht/Aushängeschild/der Repräsentant für sein Ministerium und sein Themengebiet. Er soll erläutern, sowohl Probleme als auch Lösungen, die Bevölkerung, Industrie und ggf. das Ausland für seinen Lösungsweg begeistern und im Zweifelsfall auch Einschnitte halbwegs verständlich erklären und nachvollziehbar machen. All das geht nur mit einer gewissen Präsenz und die ist bei vielen bis hin zum Bundeskanzler einfach nicht gegeben. Ich brauche auf solchen Posten niemanden der im Hinterzimmer Akten stempelt. Die fachliche Detailarbeit wird doch eh auf der Ebene darunter erledigt. Dafür gibt es dann (hoffentlich) Experten. Vision und Blick aufs große ganze ist sicher auch Job des Chefs aber um die Details sollen sich dann seine Mitarbeiter in aller Ruhe im Hinterzimmer kümmern.

>Aber ansonsten... IMO sieht man das auch sehr gut am Zustand der Opposition. Ja, die Union hat bei den letzten Wahlen - für mich völlig unverständlicherweise - kräftig abgesahnt.

Klar, schlimmer geht's immer. Das hat man in den letzten Jahren gesehen. Da hatten wir nicht einmal einen Habeck und eine Baerbock.

>Aber auf Bundesebene? Das ist ein Dauerzustand zwischen Koma, selbstentblößender Plakatwandspruch-Politik (siehe neulich Frau Bär) und gefährlicher, ewiggestriger Pseudoklientel-Politik wie etwa der Ablehnung der Abschaffung des 219a.

Das Problem: Die Leute sehen, dass es jetzt zumindest mit FDP im Schlepptau und einer SPD kurz vor der Narkolepsie auch nur wenig voran geht. Der einzige der aktuell liefert ist der Bereich von Habeck und der kann leider durch den Krieg auch nur eingeschränkt agieren was von der Opposition genüsslich ausgeschlachtet werden wird (Wie, Grüne wollen jetzt Kohlekraftwerke behalten? Wir haben es ja schon immer gesagt) obwohl dort der Weg vergleichsweise klar vorgezeichnet ist und schon jetzt mehr passiert als in all den verlorenen Merkel Jahren zuvor.

>Klar, Krieg, Inflation und Energiekrise überschatten vieles. Aber IMO ist es doch sehr erstaunlich, in welch ruhigem Fahrwasser die Ampel im ersten Jahr ihres Bestehens agieren kann. An etwas Ähnliches kann ich mich nicht erinnern - es kommt IMO aber auch einfach nicht von ganz ungefähr.

Nein, nicht von ungefähr. Das liegt u.a. daran das man der FDP ein Zugeständnis nach dem anderen macht was die Regierung zusätzlich lähmt. Es wundert mich das ein Wissing nicht schon längst in die Ecke gedrängt ist mit seinem nicht vorhanden/viel zu unkonkreten Klimaplan für den Verkehrssektor.

Transistor


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