| Gestern Rammstein in Düsseldorf |  |
War dann doch besser als erwartet/befürchtet.
Ich mag solche Riesen-Veranstaltungen nicht. Die Merkur Spiel Arena fasst laut Wikipedia bei Konzerten 66.000 Zuschauer. SECHSUNDSECHSZIGTAUSEND, beim Gedanken daran kotz ich im Strahl. Dementsprechend hab ich mich um Karten auch nicht wirklich bemüht. Eher zufällig bei Fansale darüber gestolpert. Oberrang in der Kurve schräg gegenüber, ziemlich hoch, ziemlich weit hinten. Aber was soll's - "Dann ist man mal da gewesen", wie meine Frau sagte. Wer weiß, ob und wann man dazu nochmal Gelegenheit bekommt?
Weil wir recht spät angereist sind, war unser Parkplatz entsprechend weit weg. 25 Minuten Fußmarsch bis in die Halle. Gefühlte 66.000 Treppenstufen rauf, Bullenhitze unterm Dach, Rauchergruppe in der Reihe vor uns - meine Laune war im Keller. Uns war klar, dass auf diese Entfernung von der Band nix zu sehen sein wird. Deswegen hatten wir ein Fernglas dabei, aber bei dem ganzen Nebel zu Beginn des Konzerts sah man eben auch vorwiegend genau das: Nebel.
Drei Tage vor dem längsten Tag im Jahr fand ein Großteil des Konzerts im Hellen statt. Es gab also außer einer äußerst imposanten, aber vernebelten Bühne nichts zu sehen, und musikalisch sind Rammstein ja ohnehin nicht so spannend. Ich war während der ersten Hälfte des Konzerts also eher gelangweilt. Im Gegensatz zu meiner Frau. Sie ist der Fan von uns beiden und hatte von Beginn an sichtlich Spaß. Insofern: Alles gut.
Als es dann dunkler wurde, konnte die Bühne ihre Muskeln spielen lassen. Bei Rammstein erwartet man Feuer und Pyro, und dieses gab es reichlich, aber auch ohne war es ein krasses Bühnenspektakel. Zusammen mit den riesigen Feuerfontänen und den vibrierenden Klamotten durch den Höllenbass war das schon ein heftiges Erlebnis. Aufgrund der Nähe zum Flughafen konnte man durch das offene Dach die landenen Flugzeuge sehen - der eine oder andere Pilot oder Fluggast muss eine sehenswerte Aussicht gehabt haben.
So hat mich die Show dann doch abgeholt und ich war am Ende schwer beeindruckt, vielleicht sogar ein bisschen begeistert. Keine Ahnung, wie man das noch toppen sollte. Ich werd's nie erfahren, das war definitv mein letztes Konzert mit fünfstelliger Zuschauerzahl. Wobei... bei Nine Inch Nails könnte ich vielleicht nochmal schwach werden. Irgendwann gegen 23 Uhr war dann Schluss und um 0:15 waren wir vom Parkplatz runter...
Nächster Halt: New Model Army, ebenfalls in Düsseldorf, im Zakk. Meine Lieblingslocation. Da gehen 800 Leute rein.