| Re:Ja, und es ergibt trotzdem keinen Sinn. |  |
>>Durch den Namen werden allein Affen diskriminiert, im Text geht es aber um die Bezeichnung als "afrikanischstämmig". Was soll das? Affen gibt es auch anderswo.
>
>Es geht nicht darum, dass der Name per se diskriminierend ist, sondern darum, dass mit dem Begriff Affenpocken der afrikanische Stamm des Virus gemeint ist. Es gibt aber - zumindest laut der Aufforderung dieser größtenteils afrikanischen Wissenschaftlicher (Vetreter deutscher Hochschulen befinden sich übrigens nicht unter den Unterzeichnern) - keine belastbaren Anzeichen dafür, dass das aktuelle Affenpocken-Virus tatsächlich aus Afrika stammt, weil sich die in Teilen Afrikas verbreiteten Affenpocken nur von Tier zu Mensch, aber kaum bis gar nicht von Mensch zu Mensch verbreiten. Bei dem Affenpocken-Stamm, den wir aktuell beobachten, scheint aber vor allem die Mensch zu Mensch-Verbreitung vorzuherrschen. Die beiden bisherigen Kladen der Affenpocken werden zudem "zentral-afrikanisch" und "west-afrikanisch" genannt, was eine veraltete Namensgebung sei und der gängigen Praxis widerspreche, Krankheiten keine geographischen Namen zu geben. Diesen Umständen wird man den Wissenschaftlern zufolge nicht ausreichend gerecht, was in der Assoziation mündet, dass der aktuelle Affenpocken-Ausbruch eine afrikanische Krankheit sei.
>
Das Argument ergibt also trotzdem nur Sinn, wenn man den Begriff "Affen" irgendwie automatisch mit "Afrika" assoziiert. Ich teile diese Auffassung keinesfalls und finde sie auch weitaus diskriminierender als den umstrittenen Krankheitsbegriff selbst. Darüberhinaus wäre es nach jetzigem Kenntnisstand der speziellen Art der "Mensch-zu-Mensch-Verbreitung" wohl auch logisch, einen präziseren Begriff für die Krankheit zu finden. Das dürfte aber den Absichten der Unterzeichner noch stärker zuwiderlaufen.
Edit: Obiger Argumentation zufolge wäre der Begriff "Affenpocken" lediglich sachlich falsch. Von Diskriminierung (zumindest afrikanischer Personen) aber keine Spur.