Thema:
Re:Liegt es wirklich nur am Geld? flat
Autor: suicuique
Datum:13.06.22 14:59
Antwort auf:Re:Liegt es wirklich nur am Geld? von Phil Gates

>Der Rant war so überzogen, dass er als Glosse klar erkennbar war, hätte ich jetzt gedacht. Aber egal.

Hatte ich nicht als solchen erkannt. Sorry.

>Natürlich haben unsere Eltern was geleistet. Aber dieses Gewäsch "wir haben das Land aus den Trümmern des Krieges wieder aufgebaut und deshalb verdienen wir auch mehr Rente" ist halt Blödsinn. Jede Generation hat ihren Teil dazu beigetragen, das Land weiter nach vorne zu bringen.

Ich bin schon der Meinung dass es da Unterschiede gibt. Und wenn ich mir die Geschichten und Zeitdokumente der (unmittelbaren) Nachkriegsgeneration vor augen halte fühle ich mich in dieser Sichtweise bestätigt.
Ich halte es lediglich für müßig das zu vertiefen.

>Warum ausgerechnet immer die Jüngeren, die in der derzeitigen Situation eh schon Probleme haben, Vermögen fürs Alter aufzubauen, später in Rente gehen und weniger bekommen sollen, ist keineswegs rational.

Doch da ist erstaunlich oft rationales dahinter. Das wollen die meisten/wir aber im Regelfall nicht anerkennen.

case in point: "später in Rente gehen"
Schon mal verglichen wie sich die Rentenbezugszeiten im Laufe der Zeit geändert haben? Ich hab die neusten Zahlen nicht parat aber mittlerweile liegen diese IIRC bei 20+ Jahren. Vor knapp zwei Jahrzehnten lagen diese näher an 15 Jahren.
Rational betrachtet ist praktisch jede andere Lösung als ein späterer Rentenbeginn Augenwischerei.

>Das ist Populismus. Face it: Du und ich bekommen keine auskömmliche Rente (ich eh nicht, bin allerdings zum Glück im Versorgungswerk, aber auch da wird es keineswegs reichen, ein sorgenfreies Leben im Alter zu führen). Wir werden kein abbezahltes Haus und drei Mietwohnungen haben. Wir werden unsere Pflege komplett selbst bezahlen müssen. Das ist die Realität.

Ich weiss.
Das was bei mir aus der GRV rausspringen wird muß ich als reines Zubrot sehen. "Eingeplant" ist da nichts.
Das ist kein Vergleich zu einer Generation davor. Ich komme aus dem Bereich der bAV und *kenne* die bAV wie sie bei großen Konzernen noch bis Mitte der 90er üblich war. Da wurde einem soviel Zucker in den Arsch geblasen dass man davon Diabetes bekommen konnte. Kein Vergleich mit aktuellen Versorgungswerken wie sie heutzutage üblich sind.

Und was bringt mir diese Erkenntnis? Kann ich in die Zeit zurück gehen und der Boomergeneration diese Vorteile wegnehmen? Immerhin: der Anteil der Erbschaften ist im Laufe der Zeit nicht weniger stark angestiegen.

Was nicht heisst dass ich nicht die eine oder andere Änderung begrüßen würde.
Zb Rentenanpassungen der GRV nur auf einen Sockelbetrag der Rente wirken zu lassen. Aber das wird nicht kommen.

gruß


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