Thema:
Re:Nein flat
Autor: Lord Chaos
Datum:13.06.22 14:07
Antwort auf:Re:Nein von K!M

>>Das siehst du ja auch in anderen Berufen, dass das Geld eben nicht alles ist - das ganze Handwerk sucht händeringend Azubis und das, obwohl du in vielen Handwerksberufen nach Ende der Ausbildung besser verdienst als mit einem Bürojob oder sogar einem  Studium.
>>
>>Es passt halt bei vielen nicht mehr ins Bild, sich bei einem Job die Hände dreckig zu machen, körperlich zu arbeiten etc.
>
>Das ist zu einfach gedacht, du tust so als wären die faul. Niemand will dann mit Mitte 40 kaputten Rücken oder Knie haben. Die Arbeit ist nicht Lebensmittelpunkt oder Identifikationsmerkmal, sondern soll Geld bringen. Dann lieber weniger Geld, aber körperlich gesund. Da sollte man nicht "mehr" als ein Bürojob drin sein, sondern das Dopplete, oder nicht?


Es hat nichts mit faul zu tun, was ich da schreibe - aber in den Köpfen vieler ist halt drin, „bitte 9 to 5, kein Wochenende und natürlich kein Feiertagsdienst“, weil die eigene Freizeit halt einen größeren Stellenwert einnimmt als vor ein paar Jahren vielleicht. Und das mag dir nicht gefallen, aber das ist in vielen Arbeitsbereichen schlicht und einfach nicht möglich.
Und was das Geld betrifft - nun, gehen wir mal von einem Mittel von 3000 Euro aus, was man in einem normalen Bürojob verdient; das würde bedeuten, dass Pflegekräfte dann mit einem Brutto von mindestens 6000 Euro rauslaufen würden. Wie willst das das finanziell stemmen? Und - wie schaut es dann beispielsweise bei hoch spezialisierten Pflegekräften wie Intensivpfleger aus? Was setzt du da an? 8000 Euro?
Und - wie schaut es in anderen Berufen aus, in denen du auch scheiss Arbeitszeiten und eine eher mäßige Bezahlung hast? Geht okay, weil das nicht so sonderlich anspruchsvoll und belastend ist(was ich stark bezweifeln würde…)? Oder darf dein Schnitzel künftig 45.- Euro kosten? Von wegen einfach gedacht und so.

>Was ist mit Gleitzeit, Home Office? Das gibt es im Handwerk auch nicht. Gerade diese Flexibilität will/braucht man, wenn man später Kinder hat.

Da frage ich mich, wie mein Bruder, der Stukkateur ist, es mit seiner Frau geschafft hat, 2 Kinder groß zu ziehen. Oder meine Eltern.


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