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Re:Neues Video zum aktuellen Lagebild vom AT Bundesheer flat
Autor: harukathor
Datum:02.06.22 10:00
Antwort auf:Neues Video zum aktuellen Lagebild vom AT Bundesheer von Telemesse

>Die Russischen Truppen schieben sich langsam aber stetig mit unglaublichem Materialeinsatz und scheinbar unbegrenzten Ressourcen nach vorne und drohen große Teile der Ukrainischen Verteidiger einzukesseln. Die Ukrainer haben hier nur wenig entgegenzusetzen. Das Aufhalten der Russischen Kräften gestaltet sich immer schwieriger und eine Rückeroberung bereits verlorener Gebiete erscheint derzeit ziemlich illusorisch.
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Die Ressourcen von Russland sind primär das, was aus den Sowjetbeständen noch funktioniert. Leider kann da niemand einschätzen, wie lange das reicht. An Manpower ist vermutlich schon viel von dem auf dem Schlachtfeld, was man ohne Generalmobilmachung (die innenpolitisch vermutlich nach hinten losgehen würde) auftreiben konnte – teils dank horrender Gehaltsversprechen und Propaganda in den dank Putins Politik weiter verarmten Regionen. Und ein Großteil dieser ganzen Schlagkraft konzentriert sich derzeit auf ein vergleichsweise winziges Gebiet, da die größeren Einkesselungspläne zuvor gescheitert sind.

Wenn man bedenkt, wo die russische Armee derzeit nach Einschätzung von Experten vor dem Beginn der aktuellen Offensive – also der nach der strategischen Neuaufstellung – eigentlich stehen sollte und wo sie nun wirklich steht, fällt eine realistische Einschätzung der Lage eher schwer. Wir wissen nicht wirklich, wie hoch die menschlichen und waffentechnischen Verluste auf beiden Seiten sind (außer in jedem Fall immens), wie die Versorgungslage aussieht etc. Die Ukraine hat neben den fehlenden schweren Waffen den Nachteil, dass sie nicht wie Russland die meisten Streitkräfte zusammenziehen kann, da sie ja auch an anderen Stellen ihr Land schützen muss. Russland hat den Nachteil, dass es derzeit gegen Verteidigungsstellungen anrennt, was durchaus äußerst verlustreich sein kann (was dann wieder die weitere Offensive erschwert). Und da sich alles aktuell so stark auf einen Bereich konzentriert, könnte beispielsweise ein ukrainischer Erfolg bei Cherson wichtige Entlastung bringen, da Russland die dortigen Nachschubwege unbedingt verteidigen muss.


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