Thema:
Übermedien: Wenn der mediale Jubel lauter ist, als... flat
Autor: Cerberus
Datum:24.05.22 08:41
Antwort auf:Die M! Tageszeitung - Journalismus Ausgabe #9 von K!M

Hallo,

ich bin auf diesen Artikel gestoßen, der RB Leipzig beleuchtet: [https://uebermedien.de/71947/wenn-der-mediale-jubel-lauter-ist-als-die-kritik/]

Geschichte, Zusammenhänge und Hintergründe zur noch "kurzen" Geschichte von RB Leipzig, wie wir die Mannschaft heute kennen, soweit so gut.

Kritisiert werden die Medien und ihre Berichterstattung über RB Leipzig:

"Kaum Kritik im TV
Gerade im Rahmen eines planbaren Großereignisses wie des Pokalfinales gäbe es durchaus die Möglichkeit, kritische Beiträge zu planen oder Funktionären und Offiziellen mit kritischen Fragen auf die Nerven zu gehen. Thomas Nowag, der für den Sportinformationsdienst (SID) tätig ist, sagt im Gespräch mit Übermedien dazu: „Klar ist das enorm schwierig. Aber bei einem Pokalfinale müsste das als Rahmen gesetzt sein. Gerade bei so einem Event, bei der Chance auf den ersten Titel für RB Leipzig, da muss vorher ein Zehnminüter laufen, der das noch mal kritisch nacherzählt. Dann kann man ja immer noch sagen: ‚So, und jetzt aber Fußball.‘“

Insbesondere diejenigen, die RB und seinen Funktionären nicht nur zum Finale, sondern Woche für Woche den roten Teppich der Live-Berichterstattung ausrollen, müssen sich fragen lassen, woran sie da eigentlich partizipieren. Natürlich können Sportreporter, die Spielberichterstattung machen, nicht jedes Wochenende sagen: „Das hier dürfte eigentlich gar nicht stattfinden, aber ich sage Ihnen jetzt trotzdem, wie es ausgegangen ist.“ Man kann aber beispielsweise darauf verzichten, selbst aktiv eine „Normalisierung“ einzufordern, indem man zum Beispiel über den nach wie vor breiten Protest der Fans anderer Vereine berichtet – anstatt offen oder unterschwellig zu fordern, es mögen sich doch bitte jetzt alle endlich an den Regelbruch gewöhnen. Als würde ein Missstand dadurch besser, dass er einfach immer weiter existiert."

Positiv aufgefallen ist mir, dass der Autor sich auch mit den Mannschaften aus Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim beschäftigt und versucht das ins Verhältnis zu setzen: "Hoffenheim, das bei vielen Fußballromantikern kaum weniger verhasst ist als RB Leipzig, dient nicht in erster Linie der Bewerbung des Konzerns SAP, sondern vor allem dem Ego des Milliardärs und Mäzens Dietmar Hopp. Der hat seinen Dorfverein auf eigene Kosten ins Oberhaus geführt, nachdem auch er bei einem Traditionsklub (Waldhof Mannheim) mit seinem Übernahme-Ansinnen gescheitert war. Problematisch genug ist auch das."

Leider bleibt der Autor oft recht unkonkret, zum Beispiel wenn es darum geht, warum die Kontrollinstanzen bei der nicht regelkonformen Finanzierung versagen.


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