Thema:
Re:Zu kurz gedacht flat
Autor: token
Datum:19.05.22 10:00
Antwort auf:Re:Zu kurz gedacht von Pat Bateman

>>Alpha Centauri 4LJ, das hat es erreicht. Sonst nicht viel. Und bedenke, eventuelle Antworten kämen bestenfalls nach der doppelten Zeit zurück. Also wenn eines der 1000 näheren Sonnensysteme (<50LJ weg) zufällig intelligent bewohnt ist dauert es bis zu 100 Jahre bis eine Antwort kommt. Und das unter Berücksichtigung dass sie etwa zur gleichen Zeit in der Entwicklung sind und nicht z.b. seit 100 Milliarden Jahren ausgestorben oder die 100 Milliarden Jahre zu früh. Zeitlich gesehen ein Klacks in kosmischen Maßstäben.
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>er schreibt, dass ein Signal noch niemand erreicht haben kann. Das is schlicht nonsense
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Es geht um ein Gesamtbild.
Unsere Sendungen decken einen im kosmologischen Maßstab lächerlichen Winzbereich möglicher Empfänger ab. Dabei ist auch zu bedenken dass wir auch selbst wie bescheuert schauen und horchen.

Gerade in dieser direkten Nachbarschaft sehen wir einerseits dass da schon einiges zusammen kommen müsste und es wenige Kandidaten für Leben gibt, aber eben auch, dass wir keinerlei Anomalien sehen die auf eine Zivilisation hindeuten, weil wenn die selbst sowas zuhören würden und hochentwickelt sind, wie kommt es dann dass wir selbst keinerlei unnatürliches Phänomen in der direkten Nachbarschaft erkennen können? Gerade da ist es noch ziemlich überschaubar, gerade da haben wir auch eine verhältnismäßig hohe Schärfe beim horchen und kucken.

Mögliche Erklärungen für das Fermi-Paradoxon sind mir bekannt, aber gerade hier greifen wohl eher die einfachen Erklärungen der bekannten Unwahrscheinlichkeiten.

Was klar ist, wenn man sich was wünscht, dann gibt es eben auch einen Hang zu Von-Hinten-Durch-Die-Brust-Ins-Auge-Erklärungen oder für Annahmen die gar bis ins lächerliche reichen, siehe letzten Post von Chrom zur "Anordnung von Planeten in mathematischen Phänomenen als Message".

Es sind nicht diese Erklärungen die sich nach heutigen Kenntnisständen aufdrängen, es ist nicht mehr 1950, die Fantasie hat bei dem was wir wissen und verstehen und auch schon erforscht haben nur noch wenig Raum zum Atmen.

Und, es geht mir nicht um sowas wie die Annahme dass wir als Zivilisation was irgendwie einmaliges seien, das anzunehmen wäre bei den unfasslichen Dimensionen vor denen wir stehen mehr als seltsam. Ich gehe ebenso davon aus dass wir, und damit meine ich uns und nicht die Spezies, auch noch Nachweise für die Existenz von Leben außerhalb der Erde finden werden, und wir das Erleben.
Aber Leben und hochentwickelte Zivilisation sind zwei paar Schuhe, und bei letzterem stehen wir eben vor den einfachen Erklärungen mit verständlichen Unwahrscheinlichkeiten die sich potenzieren, und eben den anderen Annahmen die sich ständig irgendwo hinflüchten wo die Räume für diese noch nicht vollends durch aktuelle Erkenntnisse abgeschnürt wurden. Das kann man natürlich machen.
Aber Stand heute halte ich genau das für "Fantastereien".


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