| Re:Komische Weltanschauung |  |
>>>Ich verstehe diese Leute auch nicht. Eigentlich muss man jeden bewundern, der es schafft, ein angenehmes Leben zu führen, ohne sich in ein Jobgefängnis sperren zu lassen.
>>
>>Ich vermute mit Jobgefängnis meinst du jeden der normal arbeitet um Geld zu verdienen um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Also quasi das Rückgrat der Gesellschaft.
>>
>
>das ist so eine geradezu arrogante Sichtweise der Dinge. Nur weil man nicht für andere jeden Tag zu festen Zeiten in eine Firma fährt die reich zu machen, heisst das ja nicht, dass man nicht "normal arbeitet". Und warum diejenigen jetzt mehr Rückgrad der Gesellschaft sind als zum Beispiel die Leute, über die geredet wird, über die man lacht, deren Musik man hört, deren Filme man guckt und Kunst kauft, musst du mir auch erklären.
Ideal wäre es, wenn niemand auf der Welt Scheissarbeit verrichten müsste, nur weil der Lebensunterhalt halt woher kommen muss. Ich verstehe auch die Forderung schon lange nicht mehr, dass "Arbeitsplätze geschaffen" werden müssen. Schon vor 25 Jahren, als ich mich das erste Mal selber mit der Jobsuche beschäftigen musste, war mir klar, dass es für immer mehr Arbeitsleistung immer weniger Menschen braucht.
Der Gesellschaftsvertrag (oder wie das heisst) muss angepasst werden. Mir schwebt ein Auffülleinkommen vor, bei dem jeder Mensch Geld bekommt, ohne dass er arbeiten muss. Leute, die gerne ihre Arbeit verrichten, werden es weiter tun, aber die Scheissjobs werden nicht mehr verrichtet, und müssen anders als durch billige Arbeitskraft erledigt werden. Finanziert werden könnte es mit einer Microtransaktionsteuer und einer Steuer auf automatisch verrichtete Arbeit durch Roboter und Co.
Ich bin da zuwenig Experte, aber auf der Welt hat es schon lange genug Wohlstand, dass es für jeden reichen würde, wer heute noch "Wir brauchen mehr Arbeitsplätze!" schreit, lebt schlicht hinter dem Mond.