Thema:
"Widerlich" ist da irgendwie wenig flat
Autor: dixip
Datum:13.05.22 17:55
Antwort auf:Wer wissen will, um was es in der F1 wirklich geht... von Xtant

Ich glaube, ich hab die entscheidenste Passage in Deinem verlinkten Text entdeckt:

"Wenn sie mehr Teams wollen, müssen sie natürlich ihren eigenen Anteil verringern", sagt er (Christian Horner). "Denn es wäre unfair, von den anderen Teams zu erwarten, dass sie indirekt für die zusätzlichen neuen Teilnehmer aufkommen."

Mit "sie" ist natürlich Liberty gemeint und die sollen halt von ihrem Kuchenstück eben genau das mehr an die Teams verteilen, was ein 11.Team kostet. Wenn aktuell 500 Mio. verteilt werden, sollen halt zukünftig 550 Mio. verteilt werden.

Ich selbst würde mich über ein neues Team sehr freuen und Andretti ist ne ganz große Nummer, man wird kaum einen geeigneteren Kandidaten für ein neues Team finden, abseits von Herstellern (die ja nu auch wieder niemand will). Und die Bedeutung eines neuen Teams ist auch den heutigen Teams völlig klar und sie wissen auch, dass Andretti für den immens wichtigen US-Markt ein Lottogewinn für die F1 und damit alle involvierten Teams ist.

Von daher wird hier um eben dieses Geld gepokert, man will halt selber nix abgeben.

Ich seh bei der F1 momentan auch nur positive Entwicklungen. Ich fand die Ära unter Bernie Ecclestone viel deutlicher mit Geldfokus, was die eigenen Taschen anging. Jetzt wirkt es schon mehr so, dass der Sport - in amerikanischer Lesart - wieder im Fokus stehen soll. Und mit "amerikanisch" meine ich halt schon die Business-Komponente, die den Traditionalisten im EU-Sport ja immer zuwider ist, die aber -heuchlerisch wie man so ist- trotzdem maximal ausgereizt wird.

Liberty ist da offen. Und ja, jedes Team soll Gewinn erwirtschaften. Endlich wird das klar gesagt.

Es soll eine coole Show geliefert werden und das tut es diese Saison aber deutlich.

Und zu kurz kommt der Sport aktuell auch nicht. Wie schon gesagt, ist der Zeitunterschied zwischen Platz 1 und Platz 20 wohl so niedrig wie noch nie. Hab in letzter Zeit auf SKY noch einige Klassikrennen gesehen (70er/80er/90er) und da waren teils 4-5 Sek. zwischen den Top-Autos und dem Mittelfeld.


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