| Bisschen bemüht, oder? |  |
Dass es auch in den Medien Fürsprecher für Nord Stream 2 gibt und gab, ist im Sinne von Meinung nicht überraschend. Wie soll das auch anders sein, wenn ein Projekt von der Politik forciert wird? Erwartet die nzz, die inzwischen ihre komplette Monetarisierung durch hämische Kommentare Richtung Deutschland betreibt, ernsthaft, hier gäbe es dauerhaft ein homogenes Meinungsbild in Politik und Medien?
Auch Anmerkungen, dass der Umgang mit Russland seit WW2 nicht optimal war, sind weder Geschichtsrevisionismus dürfen gemacht werden - das mag einige in der nzz oder Dich überraschen.
Davon ab wurde Monitor auch damals schon für eine zu unkritische Haltung Richtung Russland kritisiert. Auch da funktionieren die Checks & Balances. Im Gegenzug gab es ja auch genug andere Meinungen und Haltungen, ebenfalls in Politik und Medien.
Zudem haben auch Politiker wie Redakteure inzwischen Irrtümer eingeräumt. Eine gesunde Fehlerkultur gehört ebenfalls zur Demokratie.
Der Artikel bauscht wenige Beispiele zum nächsten Angriff auf, und ich frage mich immer wieder, für wen sowas eigentlich geschrieben wird. Die nzz hat über Jahre hinweg Politikfrust und Wutbürgertum in Deutschland befeuert, auch der ÖR steht immer wieder in der Kritik, während man selbst durch ein komplettes Abrutschen in Qualität und Themen zu kämpfen hat und nur durch populistische Haltungen neue Leser gewinnt. In dieser Reihe steht auch dieser Artikel.
Im Kern macht eine kritische Debatte über den gesamtheitlichen Umgang mit Russland Sinn - v.a. muss dieser aber in der Politik beginnen.