Thema:
Re:Es gibt keinen Anspruch auf 25 Grad flat
Autor: ChRoM
Datum:12.05.22 10:59
Antwort auf:Re:Es gibt keinen Anspruch auf 25 Grad von token

Präambel: Danke für den langen Text.

>Zum Beispiel in einer effizienten Automatisierung, du sagst dem System wann du es wo wie warm haben möchtest, und musst dich dann auch nicht mehr um irgendwas kümmern.

Jo eh, aber das steht ja in keinem Zusammenhang. Wenn ich mir so ein System installieren will, tu ich das, ohne dass ich dafür die Möglichkeit eines staatlichen Eingriffs in die Temperaturregelung in Kauf nehmen muss.

>Das finde ich gefährlich für Freiheit, da hätte ich sorge dass im Zuge von Unruhen Dinge passieren wo ich eines Tages wach werde und tatsächlich chinesische Verhältnisse habe, weil wenn alles brennt kommt der Ruf nach dem vermeintlich starken Mann.

>Was gerade los ist, das hat sich keiner ausgesucht.

Hier ist das Problem: Wenn es tatsächlich zu einem Ausfall der russischen Gaslieferungen kommt, dann am ehesten in einem Szenario, wo wir uns das tatsächlich "ausgesucht" haben. Weil Europa entweder aktiv russisches Gas boykottiert (unwahrscheinlich) oder der Lieferstopp die russische Antwort auf westliche Sanktionen und die militärische Unterstützung der Ukraine ist (Richtung Winter IMO leider sehr wahrscheinlich). Ich für meinen Teil bin gegen Maßnahmen, die zu einem Ausfall der Gaslieferungen und einer damit einhergehenden Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit führen. Jede Regierung, die dafür verantwortlich ist, kann von mir mit null Verständnis für diesen Fuck-up und für etwaige "Lösungen" wie Temperaturbegrenzungen beim Heizen rechnen. Nun mag man argumentieren, dass die Situation halt so ist wie sie ist und wir praktikable Lösungen brauchen, nur fürchte ich, dass die Mehrheit in erster Linie Schuldige suchen und Köpfe rollen sehen wollen würde. Ich glaube auch nicht, dass eine Temperaturbremse einen Systemkollaps vermeiden würde. Es wäre maximal ein untauglicher Versuch, Aktionismus zu demonstrieren angesichts einer Krise, der man nichts entgegenzusetzen hat. Vgl. Klimawandel.  

>Und da kann ich nur sagen, in erster Linie ist mir wichtig in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft zu leben. Und ich bin überzeugt, das wird nur funktionieren, wenn unsere Systemkreisläufe in Stand bleiben.

Losgelöst von der Gaskrise und wie vorher schon geschrieben: Ich glaube nicht, dass freie Gesellschaften kompatibel sind mit den Herausforderungen vor denen wir stehen. Die notwendigen Einschränkungen werden keinen Konsens finden. We are fucked.


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