Thema:
Re:Es gibt keinen Anspruch auf 25 Grad flat
Autor: Mampf
Datum:11.05.22 19:27
Antwort auf:Re:Es gibt keinen Anspruch auf 25 Grad von suicuique

>>>>Umrüstung auf Thermostate verpflichtend machen, und da verpflichtende Caps für die Raumtemperatur setzen, würd ich schon als möglichen Weg sehen.
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>>>Für China sicher ein gangbarer Weg.
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>>Ich find's, auch wenn wir im "Internet" sind, irgendwie sinnfrei gleich mit solchen Keulen aufzuspringen.
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>>Grundsätzlich haben wir nicht unendliche Ressourcen und hätten irgendwann so oder so Lösungen benötigt, und akut ist es nicht komplett unrealistisch dass bei der aktuellen Lage ein Versorgungsproblem entstehen "könnte".
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>>Wenn temporäre Engpässe zu Versorgungsproblemen bei Grundbedürfnissen führen, so ist das erste was man macht Produkte irgendwie zu rationieren. Erlebt man beispielhaft aktuell auch im Supermarkt bei vereinzelten Produkten, deswegen sind wir aber auch nicht gleich bei chinesischen Verhältnissen angelangt.
>>
>>Bessere Lösungen sind natürlich immer willkommen, aber eine schlechte Lösung ist immer noch besser als gar keine Lösung und immer nur Mimimi mit Freiheitskeule unter ausblendung der Realität, mir fehlt die Muße sich mit solchen Haltungen heutzutage überhaupt noch beschäftigen zu wollen. Endet eh immer im gleichen Murmeltierdrama mit ohne Ergebnis und kommender Wiederaufführung bei nächstbester Gelegenheit.
>
>Ich möchte seine plakative Keule keineswegs verteidigen aber ich sehe dabei schon seinen Punkt.
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>Ich versuche mal diesen deutlich zu machen, warum ich einen definierten Cap für eine höchst unglückliche Idee halte:
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>1. Wer legt das fest?
>Sind da alle Menschen gleich was Kälteempfindlichkeit angeht? Wird es Ausnahmegenehmigungen geben? Mein pflegebedürftiger Vater hat sich zb immer beschwert er würde frieren (als mir zb die Raumtemeperatur schon vieeeel zu warm war).
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>2. Stichwort endliche Ressourcen:
>Demnach wäre es ok ein Haus zu bewohnen mit 8 Zimmern zu je 21° C. Aber ein Zimmer auf 25° C zu heizen ist ein Nogo wegen endlicher Ressourcen? Sinn?
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>3. Warum bei dem Argument bei Zimmertemperaturen halt machen?
>Warum nicht den Energieverbrauch pro Person gesamtheitlich cappen? Der eine mags wärmer, der andere fliegt dafür öfter in den Urlaub. Warum eins cappen und das andere nicht? Da kommt man sehr schnell vom hundertsten ins tausendste.
>Diese Büchse der Pandora würde ich nicht öffnen wollen.
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>4. Wird man damit allen Lebensentwürfen gerecht?
>Hab ich ja in Punkt 3 schon angeschnitten. Aber Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Hobbies. Wo es der eine warm mag, läuft der andere gern Ski, binged am Tag 8 Serienfolgen durch oder was auch immer.
>Klar kann man sich auf den Standpunkt zurückziehen "gesellschaftlicher Konsens" - aber landet man da nicht zwangsläufig beim kleinsten gemeinsamen Nenner? Oder aber in der Diktatur von möglichst mehrheitsfähigen Lebensentwürfen? Fände ich nicht so gut.
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>5. (hinzueditiert, da vergessen) Wäre zu leicht zu umgehen.
>Bestellt man sich halt Thermostate aus dem Ausland die ohne hardcaps ausgerüstet sind. Thermostate tauschen schaff selbst ich. Und DAS will was heissen.
>
>disclaimer:
>Mir ist klar dass eine Gesellschaft, auch unsere, immer von Kompromissen lebt und ich vieles davon auch gegen bereits bestehende Beschränkungen ins Feld führen könnte. Dass diese teils notwendig sind will ich nicht bestreiten.
>Ich bin nur ein vehementer Gegner von Hardcaps. Weil sie keine Ausnahme zulassen. Weil sie Bedürfnissen nicht Rechnung tragen.
>Warum nicht, wie weiter unten mal von bla vorgeschlagen, den Preis von Ressourcen abhängig vom Verbrauch sukzessiv erhöhen? So schafft man Anreize zur Sparsamkeit, aber gibt Menschen immer noch die Möglichkeit die eigenen Prioritäten zu berücksichtigen und da wo nötig mehr und wo anders möglich weniger zu verbrauchen.
>
>gruß



Zudem gibt es einfach gesamtgesellschaftliche Themen der Woche, worauf fokussiert wird, halte deine Einwände für recht sinnvoll, da der Verbrauch temperatur Limit letztlich völlig relativ von x Komponenten ist, und man sich schon fragen muss, ob das jetzt einfach ein willkürlich selektiertes Themait populistischem Charakter darstellt, oder tatsächlich eine sinnvolle gesamtgesellschaftliche rationierung darstellt


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