Thema:
Re:Tesla Model Y probegefahren flat
Autor: Xtant
Datum:07.05.22 08:14
Antwort auf:Tesla Model Y probegefahren von thestraightedge

>Er ist auch zusätzlich zu etwas minderwertiger Technik viel zu hart abgestimmt - dazu die 21 Zöller. Aber der Anspruch ist halt v.a. auch sportlich, weniger auf Komfort ausgerichtet.

Woher dieser nicht auszurottende unsinnige Irrglaube? Hart hat sehr wenig mit sportlich zu tun.

Möglichst "hart" sollten maximal Rennautos auf Asphaltrennstrecken sein, da hier (fast) alles der Kurvengeschwindigkeit untergeordnet wird und es außerdem andere technische Zwänge gibt (Bodenfreiheit, maximaler Federweg etc.)

Davon abgesehen sollten sogar sportliche Fahrzeuge so weich wie möglich sein (Betonung auf "wie möglich"), da weichere Abstimmung erst mal mehr Bodenkontakt und damit mehr Traktion bedeutet. Ansonsten ist eine Fahrwerksabstimmung ein ectrem komplexes Thema, bei der es viele Faktoren gegeneinander abzuwägen gilt. Federung vs. Dämpfung, evtl. Stabis, Federweg vs. Wankneigung, Ein-/Ausfedern (Zug/Druck) etc. pp.

Dazu kommt, dass es bei schwere(re)n Autos - das mag im ersten Moment überraschend klingen - ein Mindestmaß an Federungskomfort sogar *leichter* hinzubekommen ist, da sich durch die Trägheit der Masse Schläge auf die (ungefederten) Räder nicht so leicht auf den (gefederten) Aufbau auswirken. (M)ein 950-Kilo-Swift ist in gewissen Fahrsituationen automatisch ziemlich rumpelig, wenn man nicht ein ultraaufwendiges Fahrwerk verbauen würde - was bei einem günstigen Kleinwagen wiederum Unsinn wäre.

Falls der Tesla wirklich so übermäßig hart ist, gibt es IMO dafür hauptsächlich drei mögliche Faktoren, die sich auch überschneiden können: mangelhafte/unterdimensionierte Komponenten, Unfähigkeit bei der Entwicklung/Abstimmung oder eine technisch nötige Härte, um in gewissen Situationen die nötige Fahrsicherheit zu garantieren (Stichwort Elchtest oder auch bei Notbremsungen).


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