Thema:
Re:Was ist los in den USA? flat
Autor: Nostra8
Datum:04.05.22 13:44
Antwort auf:Re:Was ist los in den USA? von Droog

>>>Aus meiner, europäischen, Sicht entwickelt sich dieses Land hin zu einem faschistisch, religiösem Staat.
>>>Als Jugendlicher fand ich es immer irgendwie erstrebenswert irgendwann mal in die USA auszuwandern, aber spätestens seit der Wahl von Trump bin ich einfach nur froh, eben nicht in diesem Land und diesem IMO menschenfeindlichen politischen System zu leben oder geboren zu sein. Schaut man sich die Enwicklungen zu deren Wahlsystem an (Gerrymandering, Wahlmänner und deren Gewichtung je nach Staat), scheint es auch keine alternative zum aktuell eingeschlagenen Weg zu geben.
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>>>Unter Trump empfand ich die USA z.B. mehr als Gefahr, denn als Verbündeten auf den man sich verlassen kann.
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>>Die USA sind sei der Gründung eine religiöse Oligarchie. Man hat damals die Unabhängigkeit nicht erklärt weil man den Menschen Demokratie und Freiheit geben wollte sondern, weil die Großgrundbesitzer und reichen Händler keine Lust mehr hatten Abgaben an die Briten zu zahlen. Diese historische Basis der amerikanischen Politik ist auch heute noch unter der Oberfläche vertreten. Im Grunde wird das Land von einer, oftmals religiös-fundamentalistischen, (Geld-)Pseudo-Adlesschicht gelenkt und Schlagworte wie der American Dream, Freiheit und Selbstbestimmung sind nur Propaganda. Zur Kontrolle hat man einen Polizeistaat und eine neue Art der Leibeigenschaft geschaffen, die der breiten Masse durch Schulden die Luft zum Atmen und Energie zum Aufstand nimmt.
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>Im Gegensatz zu Russland kann man sich in den USA aber durchaus demokratisch zur Wehr setzen und Aufstände wären theoretisch sogar möglich, aber ein Großteil der Bevölkerung trägt diesen Lebensstil nun mal "besseren Wissens" mit. Die Staaten sind ein erster Linie innenpolitisch ein ziemlich gespaltenes Land, was vor allem an der großen Diskrepanz zwischen urbanen Bewohnern und der Landbevölkerung liegt.


Ich möchte dir hier keinesfalls in gänze widersprechen, aber gerade die Demokratie mit ihrem Gerrymandering, den Unverhältnismäßigkeiten bei den Wahlmännern und die Abläufe der letzten Wahlen lassen mich doch immer mehr daran zweifeln, dass sich Amerikaner demokratisch zur Wehr setzen können.

Nach meinem Verständnis, ist vieles von dem verrückten erst möglich geworden, da eben heftig an der Demokratie gebastelt wurde. Wahrscheinlich ist es auch genau das, was mich so kopfschüttelnd zurück lässt.

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>Das dort Progress durch bürgerliche Bewegungen möglich ist/wäre, lässt sich imo nicht abstreiten, sonst würden Farbige dort wahrscheinlich immer noch hinten im Bus Platz nehmen müssen. Die Kluft zwischen arm und reich war dort auch nicht immer so groß, wie heute. Das ist aber leider ein weltweiter Prozess, weil Menschen sich immer weiter entpolitisieren und das nicht nur aus Verdruß.
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>>Überspitzt und übertrieben, ja, aber irgendwie auch nicht ganz daneben.


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