Thema:
Re:Ich habe die auch unterschrieben flat
Autor: Telemesse
Datum:01.05.22 21:10
Antwort auf:Re:Ich habe die auch unterschrieben von Lord Chaos

>>>>>>>Warum ist das aber ein Tabuthema? Wir schicken Waffen in einem Land wo Menschen >dort gefangen sind. Ich finde das nicht in Ordnung. Unsere Regierung müsste sich >erst einmal für diese Menschen einsetzen. Die werden aber einfach geopfert.
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>>>>>>Es ist kein Tabuthema, dazu gab es auch nicht wenige Berichte. Auch wäre mir neu, >dass Männer hier nicht als Flüchtlinge anerkannt werden.
>>>>>>Und auch wenn mich das nicht begeistert, was die Ukraine da macht, es hat einen >Scheiss mit den Waffenlieferungen zu tun, geschweige denn, dass es sonderlich viel >Sinn macht, die beiden Themen miteinander zu verknüpfen.
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>>>>>Die Waffen gehen ggfs. auch an Menschen, die gezwungen werden zu kämpfen, zu töten und eventuell zu sterben, obwohl sie es nicht wollen. Ich finde das kann man u.a. schon anführen, wenn man das Thema diskutiert.
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>>>>Tja so ist as nun ma in der echten Welt. Vor 80 Jahren sind z.b. über eine Million Amerikaner im Krieg verreckt damit du in Freiheit leben kannst und deine Schwachsinnsthesen hier zum besten geben kannst; und jetzt halten die Ukrainer ihren Arsch hin um eben auch unsere Werte zu verteidigen und das mindeste was wir machen können ist denen ein paar Waffen zu liefern damit die nicht von den Russen abmassakriert werden. Da empfinde ich so eine selbstgerechte Scheisse wie in dem peinlichen Brief nur erbärmlich und verachtenswert.
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>>>Man könnte auch mal Sanktionen beschließen, die einem selbst RICHTIG wehtun. Kein Gas mehr importieren und v.a. keinerlei wirtschaftliche Zusammenarbeit weder mit Russland selbst noch mit allen Ländern, die nicht ebenso mit dem Aggressor verfahren. (Ja, ich kann mir vorstellen, was das wirtschaftlich bedeuten würde.)
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>>>Aber halt, das könnte ja auf Kosten unseres geliebten Lebensstils gehen! Da hört die Liebe zur Ukraine natürlich auf!
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>>Mann sollte sich einfach nur überlegen was für eine direkte Auswirkung eine Handlung hat.
>>Glaubst du bei einem Gasembargo sagt Putin: Ok, ich gebe mich geschlagen und zieht seine Truppen ab?
>>Ich glaube das nicht. Ich glaube das ein Gasembargo keine unmittelbare Auswirkung auf den Krieg hat.
>>Das Liefern von Waffen dagegen hat eine ganz unmittelbare und konkrete Auswirkung, die man dahingegen täglich beobachten kann. Mit den Waffen gelingt es den Ukrainer aktuell recht beachtlich den Russischen Vormarsch aufzuhalten oder zumindest stark zu verlangsamen. Man schafft hiermit ein klar erkennbares Abnutzungsszenario auch auf Russischer Seite. D.h. je länger die Ukraine durchhält umso geringer werden die militärischen Möglichkeiten der Russen und somit erkauft man sich damit auch eine Verringerung der Wahrscheinlichkeit eines konventionellen Angriffs der Russen auf weitere Staaten, da ihnen dafür dann nämlich bis auf weiteres die Möglichkeiten fehlen.
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>Dennoch halte ich deutlichere Sanktionen auch für mehr als angebracht. Auch weil es nicht wenige Auswirkungen hat, wenn es auch etwas dauert.


Man muss aber eben überlegen in welche Position man sich selbst damit manövriert. Bei den aktuellen Waffenlieferung handelt es sich ja in erster Linie um ausgemustertes Material, was ohnehin zu keiner Verwendung bei uns mehr gekommen wäre oder eben Munition, die sich leichter produzieren läßt. Man schwächt damit also die eigene Substanz nicht. Ein groß angelegtes Energieembargo dagegen würde die eigene Substanz erheblich schwächen und imo auch den inneren sozialen Frieden gefährden. Bereits jetzt stehen steigende Energiekosten im Raum, die nicht nur für ganze Industriezweige verheerend sind sondern auch private Haushalte in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Ob es dann für eine Komplettembargo Politik anhaltenden Rückhalt in der Bevölkerung gibt wage ich mal zu bezweifeln. Insbesondere solange es gar keine Plan für die Energieversorgung des Landes unabhängig von der Kostenfrage gibt. Klar dürfte doch sein, daß wir schnellstmöglich aus der Abhängigkeit von russischen Gas raus müssen. Politisches Ziel dürfte es daher aktuell sein sich dafür gegenüber Russland irgendwie Zeit zu erkaufen um hierfür die Vorraussetzungen zu schaffen. Hierbei dürfte die Gefahr das Putin den Gashahn abdreht noch das größte Drohpotential haben. Sich aber selbst durch ein sofortiges Embargo in eine Position der Schwäche zu manövrieren erscheint mir micht wirklich sachdienlich.


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