Thema:
Re:erklärt mir einer den Rubel-Umtausch-Winkelzug? flat
Autor: Ihsan
Datum:28.04.22 19:06
Antwort auf:erklärt mir einer den Rubel-Umtausch-Winkelzug? von Rocco

>Es wird durch die FT/Handelsblatt vermittelt, dass die deutsche Uniper bzw. österreichische OMR, die EU-Sanktionen über zwei Konten bei der Gazprom-Bank in der Schweiz umgehen werden bzw. dass dadurch am Ende die Gaslieferungen in Rubel bezahlt werden.
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>Dazu müssen die Gasunternehmen zwei Konten bei der Gazprom Schweiz eröffnen. Ein Euro- und ein Rubelkonto. Das Geld wird auf das Euro-Konto überwiesen, anschließend in Rubel umgewandelt und schliesslich die Rechnung final über das Rubelkonto bezahlt.
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>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/ukraine-krieg-energiekonzerne-bereiten-neue-zahlungswege-fuer-russisches-erdgas-vor/28286218.html]
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>Geht es nach Russland, sollen westliche Staaten wie Deutschland bei der Finanztochter des Gaskonzerns zwei Konten eröffnen. Auf das eine überweisen sie den Rechnungsbetrag in Euro oder Dollar. Danach wird das Geld von der russischen Zentralbank umgetauscht und anschließend auf das zweite Konto überwiesen.
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>Die EU-Kommission würde das als einen Bruch der bestehenden Sanktionen ansehen. Denn bei der russischen Zentralbank Euro in Rubel umzutauschen ist europäischen Unternehmen seit Mitte März verboten. Akzeptieren würde die Kommission, wenn das Geld zunächst auf ein Konto bei der Gazprombank überwiesen wird und dann die russische Seite für den Umtausch verantwortlich ist.

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>Wer tauscht denn jetzt am Ende EURO => Rubel? Gazprom selbst? Die Gasversorger über ihre Konten? Warum funktioniert das/erlaubt die EU das, wenn das die Sanktionen umgeht?


Wenn ich das richtig verstehe, gibt es zwei Szenarien (A will Russland, B könnte Europa akzeptieren):

A) Kunde in Deutschland hat zwei Konten, eines in Euro, eines für Rubel, der Transfer von Euro zu Rubel obliegt dem Kunden und er zahlt an Gazprom in Rubel vom zweiten Konto.
=> Untersagt, da hier ein Bankgeschäft mit einer russischen Bank (das Wechseln des Geldes) stattfindet, ausserdem natürlich uninteressant, weil das Kursrisiko bei den europäischen Unternehmen läge und Russland diesen Streit gewinnt, wir zahlen dann ja in Rubel.

B) Gazprom selbst hat zwei Konten, eines in Euro (wohin die europäischen Unternehmen zahlen) und eines in Rubel, wohin die Gazprom das Geld wechselt
=> Das kümmert uns nicht und ist deren eigene Sache, wird aber der Gazprom vermutlich nicht schmecken und Russland sicher auch nicht.


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