Thema:
Re:LePen damit 10% mehr als 2017 flat
Autor: Phil Gates
Datum:25.04.22 13:03
Antwort auf:Re:LePen damit 10% mehr als 2017 von Pezking

>>>>>Natürlich bin auch ich froh das sie nicht gewonnen hat - aber Frankreich ist ein Pulverfass.
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>>>>Diesmal haben Macron die linken Wähler gerettet, die ihn trotz allem gewählt haben. Ich befürchte ich weiß was die konservativen Wähler in 5 Jahren machen, wenn ein linker Kandidat gegen die Faschistin in die Stichwahl kommt.
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>>>Zwischen 2002 und 2017 kam dort kein Faschist in die Stichwahl. Wahrscheinlicher ist, dass sich 2027 dort ein neuer Liberal-Konservativer und mal wieder ein Linker duellieren werden.
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>>Achtung: Halbwissen zur franz. Politik. Die traditionellen Konservativen liegen in Trümmern und LRM ist ein Präsidentenwahlverein - ich sehe da niemand der Macron beerbt und halte daher in 5 Jahren eine Zuspitzung Links gegen Rechts für wahrscheinlich (siehe auch das gute Ergebnis von Melenchon).
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>Das wäre tatsächlich der Worst Case. Melenchon ist ein kaum minder großer Spinner als Le Pen, gerade in Sachen EU und Russland - nur eben "wenigstens" kein Rassist.
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>Ich glaube aber eher, dass sich die demokratischen Konservativen und Liberalen klar hinter Macron versammelt haben, weil er der designierte alte, neue Präsident war, während die Linke total zersplittert angetreten ist.
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>Es ist klar, dass Macron in fünf Jahren nicht noch einmal kandidieren darf. Jetzt hat man fünf Jahre Zeit, einen direkten Nachfolger in Stellung zu bringen.
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>Einigt sich die französische Linke ähnlich geschlossen auf einen Favoriten, wird dieser IMO beste Chancen haben, in die Stichwahl zu kommen. Nur hätte ich dann vor dessen Wahl ähnlich viel Bammel wie bei Le Pen, wenn dann immer noch Währungsunions- und EU-Austritt im Raum stehen sollten.


Es ist seit dem 19. Jahrhundert das Problem der Linken, dass es innerhalb der Linken so viele Splittergruppen gibt. Eine vereinigte Linke hat in einer Demokratie soweit ich weiß nie funktioniert - die SPD ist ja keine wirklich "linke" Partei und auch die hat ja am linken Rand so einiges an Konkurrenz und sogar mit den Grünen in der Mitte.

Ich überblicke nicht, wie stark die Gaullisten auf dem Land noch sind. So schnell, wie Macron aufgestiegen ist, könnten sich aber vermutlich auch die Konservativen erholen. Die Franzosen die ich kenne sind überzeugte Europäer, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein rechtsradikaler Kandidat in Frankreich wirklich die Mehrheit bekommen könnte. Die wissen schon ganz genau, was vor 150 - 80 Jahren war, als Deutschland und Frankreich ihre "Erbfeindschaft" glühend zelebriert haben. Die sozialen Probleme im Land haben sie sich durch ihre Kolonialpolitik selbst geschaffen, da bringt es überhaupt nichts, rechts zu wählen, die Menschen, gegen die da gehetzt wird, sind seit zig Generationen Franzosen und wirkliche Zuwanderung aus Ländern, die keine Ex-Kolonie sind, haben die nicht, soweit ich weiß, ist der größte Anteil der Ausländer in Frankreich aus Deutschland.


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