| Day 8 und Day 9: Camper |  |
Rückblick:
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Wie schon gesagt hatten wir uns dazu entschieden die bereits vorhandene Sitz-/Liegenkonstruktion zu behalten und zu beschneiden um so etwas Platz für einen Schrank zu schaffen. Nun also ging es los.
Wie man soetwas beginnt? Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Babadeggl (Kartonteilen) gemacht, um einen groben Prototyp im Fahrzeug zu bauen und darauf folgend eine genaue Schablone für die Zuschnitte im Holz. Es ist auch deutlich entspannter so zu arbeiten, als direkt ins Holz zu gehen.
[http://abload.de/img/2022-04-2410_41_14-widajom.png]
Und jetzt auf ein gerades Stück Holz tackern:
[http://abload.de/img/dsc_0545pljfa.jpg]
Nur dass wir uns richtig verstehen, es ist trotzdem eine Heidenarbeit! :)
Und es ist ein iterativer Prozess:
Immer wieder reinhalten, anzeichnen, rausholen, sägen/schleifen, wieder reinhalten, wieder anzeichnen... usw.
Und so geht es Stück für Stück vorwärts.
Die Holzplatten hatten wir glücklicherweise kostenlos besorgt, weil jene als Unterlage in großen Stanzenmaschinen dienten und teilweise auch entsprechende Abdrücke hatten. Aber für uns war's ideal!
Speziell bei solch einer Aufgabe realisierte ich es erst so richtig: ein Auto hat eigentlich nur eine "gerade" Fläche - das Bodenblech.
Alles andere ist irgendwie schräg zulaufend, bombiert und abgerundet. Man macht somit oft den Fehler den "falschen" Bezugspunkt zu verwenden, wenn z.B. als Resultat Linien nicht parallel sondern zu- oder auseinander laufen. Das sieht natürlich Kacke aus :D
Auch ein ungleichmäßiges Fugenbild fällt sofort negativ aus.
So ein Camperausbau ist also auch ein kleiner Exkurs in Richtung Autodesign bzw. deren Schwierigkeiten.
In der Realität bedeutet das zwei Dinge:
1) Dass so ein Schrank aus einem (Blick-)Winkel gut aussieht, aus einem anderen unter Umständen wieder weniger
2) Dass der Bezugspunkt ab und zu absichtlich gebrochen werden muss um es optisch gut aussehen zu lassen. Grenzen Linien und die Krummheit des Blechs aneinander, muss man sich mit der Holzkontur vorsichtig daran annähern (zum besseren Verständnis, beides siehe folgendes Bild).
Ansonsten haben wir uns natürlich auch an der Sitzbank bzw. der Lehne orientiert.
[http://abload.de/img/2022-04-2312_48_18-ds3ajh1.png]
Darüber hinaus natürlich wieder allerlei Fragen:
Wo kommen Türen/Klappen rein?
Was sieht überhaupt gut aus?
Was wird vsl. darin verstaut?
In welche Richtung werden diese die Klappen geöffnet?
Wie wollen wir die Klappen öffnen?
Wie tief sollen die Ablagen von der Außenkante sein?
Wie groß muss die Öffnung sein? (Ergonomie und Optik)
Wo sind die Trennungen zwischen den Fächern?
Als total alltägliche Referenz kann da schon mal eine *räusper* handelsübliche braune Flasche dienen ;)
[http://abload.de/img/dsc_05517jk95.jpg]
Insgesamt aber war schon das Ziel Linien optisch(!) parallel bzw. in der selben Flucht zu halten.
Aufgrund der Mangelware Holz haben wir probiert die ausgesägten Konturen für die Öffnungen auch gleich als Klappen zu verwenden. Das. War. Sau. Anstregend. -- die Linienhaltung und besonders die Radien! -- aber es hat funktioniert.
Zwischenstatus Schrank 1:
[http://abload.de/img/img-20220403-wa00008skc0.jpg]
[http://abload.de/img/2022-04-2410_58_10-wic5kr6.png]
Ach, ich liebe Holz einfach. :)
Also Tipp von mir: im gesamten Prozess immer wieder anzeichnen, schneiden/sägen, reinstellen und aus den voraussichtlich wichtigsten Positionen/Blickwinkeln betrachten. :)
Kosten-Tracker:
- Hohlraumversiegelung - noch unbekannt
- Unterbodenschutz - noch unbekannt
- Lack – noch unbekannt
- Blechbauteile (vorderer Radlauf) - 50.- Euro
- Filz und Kleber – 320.- Euro
- Dachluke und Kleber - 143.- Euro
- LED-Strahler - 18.- Euro
- PVC - 46.- Euro
- Bedienfeld - 27.- Euro
- Holz - 0.- Euro