Thema:
Re:wie mit der "Gefahr" Russland umgehen? flat
Autor: Pezking
Datum:18.04.22 12:46
Antwort auf:wie mit der "Gefahr" Russland umgehen? von gameflow

>Natürlich ist der Gedankengang sehr radikal, aber eine Frage wirft es bei mir dennoch auf: wie will man langfristig mit Putins Russland umgehen? Nach dem Debakel in der Ukraine wird Russland doch nur noch gefährlicher, oder? Da wird doch jetzt noch stärker aufgerüstet und die Propaganda spricht doch bereits von einem "Heiligen"/System Krieg*. Das kann doch nur noch schlimmer werden.

Über die Sanktionen kann man die Aufrüstungsmöglichkeiten Russlands effektiv begrenzen. Aktuell ist es am wahrscheinlichsten, dass Russland für eine ganze Weile wie ein Aussätziger in der Staatengemeinschaft angesehen wird. Das Land befindet sich seit Kriegsbeginn in einer Einbahnstraße gen Nordkorea 2.0.

Dazu rüstet man nun am besten selbst auf und stationiert an allen Grenzen zu Russland tunlichst genug Militär, die jeden Gedanken an weitere kriegerische Abenteuer im Kreml im Keim ersticken.

Das ist natürlich kein schönes oder wünschenswertes Szenario - aber hierhin hat Russland die Welt nun einmal manövriert. Und die Zeit für wohlwollende Hoffnung oder gar Vertrauen in Bezug auf Russland ist auf absehbarer Zeit vorbei.

>Kann man hoffen, dass sich das "System" mit Putins Tod verändern würde oder hat er bereits eine potentiellen Nachfolger positioniert? An einen, durch das russische Volk initiierten, Wandel glaube ich aktuell noch nicht.

Das ist überhaupt nicht prognostizierbar. Mit Putin geht gar nix mehr. Einem Nachfolger aus dem gleichen Klüngel würde man auch nicht vertrauen. Und falls das Russland, wie wir es kennen, auseinanderbricht, ist eh alles offen.

Aktuell kann man Russland nur als unberechenbare Gefahr ansehen, vor der man sich selbst bestmöglich schützen muss. Und die man möglichst über Sanktionen so klein wie nur irgendwie möglich hält.

Ich glaube nicht, dass sich "der Westen" noch einmal so wohlwollend mit einem Russland verflechten wird wie nach dem Kalten Krieg, wenn in diesem Land nicht auch gleichzeitig eine ausreichend stabile Demokratisierung stattfindet. Und es würde mich deshalb leider auch nicht wundern, wenn die restliche Welt in den nächsten zehn, zwanzig Jahren erst einmal weitgehend an Russland vorbei lebt.


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